Beim Spiel SV Wehen Wiesbaden gegen den SV Meppen ist ein Schiedsrichter-Assistent verletzungsbedingt ausgefallen. Ein Stadionbesucher mit entsprechender Lizenz musste kurzerhand einspringen.

Die Trainer Markus Kauczinski und Ernst Middendorp waren sich einig - es besteht Reformbedarf in der 3. Fußball-Liga. Das Spiel des Verfolgers von Tabellenführer SV Elversberg, des SV Wehen Wiesbaden (63 Zähler), gegen den SV Meppen (1:2) musste am Samstag wegen einer Verletzung eines Schiedsrichter-Assistenten in der ersten Halbzeit für knapp eine halbe Stunde unterbrochen werden. Erst dann war ein Ersatz gefunden.

 

Der Linienrichter Timon Schulz war umgeknickt und musste vom Feld getragen werden. „Für mich kann die Lösung in Zukunft nur heißen, auch in der 3. Liga den vierten Schiedsrichter dabei zu haben. Da muss man ganz seriös drüber nachdenken. Ich weiß nicht, wie es geplant ist, aber das wäre für mich die Konsequenz“, sagte Gäste-Trainer Middendorp. Kauczinski ergänzte bei MagentaSport: „Auch das ist 3. Liga, dass man rumtelefonieren muss. Der Vierte Offizielle ist überfällig.“

Vierter Offizieller soll kommen

Das haben offenbar auch die Verantwortlichen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erkannt. Bereits im Januar kündigten sie finale Gespräche zur Einführung eines Vierten Offiziellen zur kommenden Saison an, trotz Mehrkosten von 10.000 Euro pro Klub und Saison hätten sich die Vereine offen gezeigt.

In Wiesbaden wurde zunächst über Stadionsprecher unter den 3926 Fans ein Ersatz gesucht, der zufällig mit entsprechender Lizenz als Besucher oder Besucherin in der Arena weilt. Jannis Jäschke, ein Oberliga-Schiedsrichter aus Offenbach, meldete sich und sprang schließlich ein. Ansonsten hätte der Spielabbruch gedroht.

Der SVWW konnten den Ausrutscher von Spitzenreiter Elversberg bei Borussia Dortmund II (0:2) nicht nutzen. Die Saarländer bleiben mit 67 Punkten nach 34 Spieltagen Erster. 

Wehener und Dresdner mit guten Chancen im Aufstiegsrennen

Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden verpasste die Chance, näher an die Spitzenteams heranzurücken. Die Sachsen kamen beim SC Freiburg II zu einem 1:1 (1:0) und sind mit 60 Punkten Tabellenvierter. Da die Freiburger auf Tabellenplatz zwei (64 Punkte) nicht aufsteigen dürfen, haben die Wehener und Dresdner trotzdem gute Chancen im Aufstiegsrennen. 

Erzgebirge Aue und Viktoria Köln trennten sich 1:1 (0:1), der FC Ingolstadt gewann gegen den SC Verl 3:1 (2:0). Aufsteiger SpVgg Bayreuth unterlag dem MSV Duisburg mit 0:4 (0:1).

Waldhof Mannheim war schon am Freitagabend im Aufstiegsrennen geblieben. Der Ex-Bundesligist gewann gegen den Halleschen FC mit 4:1 (2:1).