Im Alter von 91 Jahren ist Kurt Biedenkopf, der frühere Generalsekretär der CDU und Ministerpräsident Sachsens, gestorben. Ein Nachruf von Werner Birkenmaier.

Stuttgart - Man hat von ihm gesagt, er könne viel, ja fast alles. Und alles im Laufschritt. Mit 34 Jahren war er Professor und wenig später Universitätsrektor in Bochum. Als Vorsitzender einer von der Bundesregierung eingesetzten Mitbestimmungskommission kam er erstmals mit der Politik in Berührung. Helmut Kohl, der seine Talente entdeckte, schlug ihn 1972 als Generalsekretär der CDU vor. Der neue Mann war dann aber so erfolgreich, dass Kohl ihm misstraute und es zum Bruch kam. Einen Ausweg bot nach der Wiedervereinigung das Amt des Ministerpräsidenten in Sachsen, dem Biedenkopf so viel Glanz zu verleihen wusste, dass man von „König Kurt“ sprach. Am Donnerstag ist Kurt Biedenkopf in Dresden im Alter von 91 Jahren friedlich eingeschlafen.