Das Einkaufcenter Gerber hatte sich erst kürzlich eine neue Ausrichtung verordnet. Man wolle mehr in die Rolle des Nahversorgers am Rande der City und für den Süden schlüpfen. Jetzt bricht ein Baustein in diesem Konzept weg.

Stuttgart - Es ist kein Geheimnis: Die Post, besser gesagt die DHL-Paketshops, werden nicht zahlreicher. Im Gegenteil. An manchen Stellen in der Stadt werden Abgabenstellen schmerzlich vermisst. So erging es jüngst einer jungen Stuttgarterin, als sie ihr Päckchen im DHL-Paketshop im Einkaufscenter Gerber abgeben wollte. Sie stand vor verschlossenen Türen. Den dortigen Shop gibt es nicht mehr. Standortschließung.

 

Damit fehlt dem Gerber ein wichtiger Baustein. Denn zum Nahversorger-Konzept im Stadtteil, das nach eigener Aussage auch „auf individuell ausgerichtete und service-orientierte Fachhandelsgeschäfte“ setzt, hatte ein Paket-Shop gut gepasst.

Potenzielle Nachmieter in Sicht

Für den ehemaligen Telekom/DHL-Paketshop in prominenter Lage am Eingang Marienstraße gebe nach Aussage eines Gerber-Sprechers aber bereits zahlreiche Mietinteressenten. „Wir haben einen Wunschkandidaten, der mit seinem Ladenbauauftritt und seinen Produkten perfekt zur Philosophie des Gerber passt“, sagt Nils Blömke von der IPH Handelsimmobilien GmbH, die für das Center-Management des Stadtkaufhauses an der Paulinenbrücke verantwortlich ist.

Gerber-Centermanager Kemal Düzel ergänzt: „Wir planen stattdessen, unser Servicethema insbesondere im Obergeschoss weiter auszubauen. Darunter verstehen wir, den stationären und Online-Handel im Gerber künftig noch stärker miteinander zu verzahnen.“ Über die Gründe des Auszugs des DHL-Shops sagten beide nichts.

Neues gibts es dennoch aus dem Gerber zu berichten. So wird demnächst eine Eisdiele unterhalb der Rolltreppe auf Höhe Tübinger Straße einziehen. Zudem zieht der Barfußschuh-Spezialist Leguano in die Mall ein und eröffnet damit seinen ersten Shop in Stuttgart. Seit dieser Woche ist zudem der Gastronom Marco Grenz mit seiner mediterranen Küche im La Méd am Start.