Die Leitstelle für Ladeinfrastruktur senkt ihre Zahlen, wie viel Strom die deutschen Ladesäulen liefern. Es ist Zeit, dass auch die Stelle im Auftrag des Verkehrsministeriums das Stromnetz in ihren Berichten berücksichtigt, kommentiert Simon Koenigsdorff.

Digital Desk: Simon Koenigsdorff (sko)

Die Aufgabe, Deutschlands E-Ladeinfrastruktur voranzutreiben, hat das Bundesverkehrsministerium einer Nationalen Leitstelle übertragen. Dazu gehört auch, „relevante Daten“ zu erfassen – doch ausgerechnet die Einrichtung, die sich um Planung und Ausschreibung kümmert, rudert nun bei ihren eigenen, monatlichen Statistikberichten zurück: In puncto Ladeleistung hatte sie bisher eine Berechnung veröffentlicht, die die tatsächlich verfügbaren Stromanschlüsse außer Acht ließ. Die Ladepunkte werden nie alle gleichzeitig beansprucht, doch die Netzanschlüsse als den Faktor anzuerkennen, der die Leistung der Ladesäulen rechnerisch oft begrenzt, bringt die Zahlen der Leitstelle näher an die Realität. Das sollte auch im Interesse des Verkehrsministeriums von Volker Wissing sein – unklare und zu hohe Zahlen in der Öffentlichkeit helfen nicht, auch wenn sie nicht für die eigentliche Bedarfsplanung genutzt worden sein sollten.