Stadt verpachtet Fläche auf dem Pendler-Parkplatz an Betreiber von Ladestationen für Elektro-Wagen.

Rutesheim - Den Grundstein für eine mögliche spätere Stromtankstelle legt die Stadt auf dem Park- und Mitnahme-Parkplatz (P+M) am Rutesheimer Autobahnanschluss. Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates hat einstimmig beschlossen, dass hier eine Fläche von 400 Quadratmeter an Betreiber von Kfz-E-Ladestationen verpachtet wird.

 

Mehr als 100 Pendler können täglich ihre Autos auf dem P+M-Parkplatz abstellen und mit den Kollegen zur Arbeit fahren. Rund 560 000 Euro hat der Bund vor drei Jahren dafür hier in der Nachbarschaft der A 8 investiert. Doch auf die Mobilität – und damit alle Akteure – kommen große Herausforderungen zu. Notwendig ist eine moderne, klimaschonende, barrierefreie und bezahlbare Mobilität. Dafür bedarf es eines ganzen Bündels von Maßnahmen; unter anderem gilt es die Elektromobilität des öffentlichen Personenverkehrs und des Fußgänger- und Radverkehrs zu fördern. Auch bei der E-Mobilität gehen die Entwicklung und der Fortschritt stetig weiter. Das betrifft vor allem auch die Kapazität und das Leistungsgewicht der Batterien und damit die Reichweiten der E-Fahrzeuge. Die ökologische Gesamtbilanz der E-Mobilität ist dabei von der Art der Stromerzeugung abhängig. Eine Voraussetzung für immer mehr E-Autos auf den Straßen ist, dass es ausreichend E- Tankstellen gibt.

Mehrere Interessenten

Eine solche Möglichkeit soll nun auf dem Parkplatz geschaffen werden. „Bis kurz vor der Sitzung des Ausschusses hatte es so ausgesehen, als ob es einen einzigen Interessent gebe, doch zum Wochenende haben sich die Fakten geändert“, sagte die Bürgermeisterin Susanne Widmaier. Das war die deutsche Tochter der niederländischen Firma Fastned. Die Ionity, ein Joint Venture der Automobilhersteller BMW, Daimler, Ford sowie des Volkswagen-Konzerns, hatte auf die Anfrage der Stadtverwaltung überhaupt nicht geantwortet. Die EnBW, die eine eigene E-Station an der Anschlussstelle Heimsheim plant, hatte ursprünglich abgesagt, es sich dann aber anders überlegt.

Und so wurde am Montag vorerst mal der Grundsatzbeschluss gefasst, dass eine solche Ladestation für E-Autos errichtet werden darf und erwünscht ist. Doch nun wird ausgelotet, welches das günstigste Angebot ist, denn die Fläche soll ja auf 20 Jahre verpachtet werden. Die Stadt kassiert dabei nicht nur Pacht pro Jahr sondern auch pro geladener Kilowattstunden.

„Sehr sinnvoll ist der lokale Einsatz von E-Fahrzeugen zweifellos im Stadtbetrieb, etwa für den Amtsboten, den Bauhof, die Sozialstation oder die Post“, erläuterte der Erste Beigeordnete Martin Killinger. Ein wichtiger Beitrag zur Förderung der E-Mobilität sei auch der Ausbau der öffentlichen E-Ladestationen. Mit einer Station mit zwei Ladepunkten vor dem neuen Rathaus ist 2017 in Rutesheim ein Anfang gemacht worden. 2019 werden Ladestationen in der Sozialstation installiert, damit auch hier E-Autos eingesetzt werden können. „Die eignen sich gut im Stadtbetrieb“, so Killinger.

Fläche kann erweitert werden

Mit der jetzigen Flächenverpachtung ist auch die Option verbunden, die nun 400 Quadratmeter auf später 800 zu vergrößern, um mehr Ladestationen erreichen zu können. Wichtig ist auch, dass 40 Meter Abstand zur Autobahn und 20 Meter zu der Landesstraße eingehalten werden und die Zu- und Abfahrt zum P+M-Parkplatz nicht beeinträchtig wird. Auf der Fläche wachsen derzeit Gehölze, die gleichwertig und zeitnah ersetzt werden müssen.

Die Zustimmung im Ausschuss war nicht nur vor dem Hintergrund groß, dass die Stadt keinen Cent locker machen muss. Die Räte wollten sichergestellt wissen, dass die benachbarte Kraxl-Alm informiert ist und das Vorhaben mit den Betreibern abgestimmt ist – was Killinger bestätigte.