Die Stadtverwaltung von Leinfelden-Echterdingen will wissen, wo es besonders laut ist. Wurden bislang nur A 8, B 27 und große Landstraßen untersucht, wollen die Planer nun genauer hinschauen.

Leinfelden-Echterdingen - Vor allem im Norden von Leinfelden-Echterdingen entlang der A 8, aber auch an der B 27 und den Hauptstraßen, leiden viele Anwohner unter der Lärmbelastung durch den Straßenverkehr. Bereits 2009 war auf der Grundlage einer EU-Richtlinie ein erster Lärmaktionsplan Stufe eins beschlossen worden, in dem Straßen mit einer Verkehrsdichte von mehr als sechs Millionen Fahrzeugen im Jahr berücksichtigt wurden. Betrachtet wurden die A 8, die B 27 und Teile der Landesstraßen L1192 von Echterdingen über Leinfelden und Musberg nach Oberaichen sowie die L1208, also die Echterdinger Hauptstraße. Für den 2016 verabschiedeten Lärmaktionsplan Stufe zwei wurden auch Straßen berücksichtigt, auf denen jährlich lediglich mehr als drei Millionen Autos unterwegs sind. Dadurch wurden die beiden Landesstraßen komplett berücksichtigt.

 

Um den Lärm zu verringern, hatte die Stadt ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde auf der A 8 gefordert, „was jedoch leider nicht umgesetzt wurde“, wie Andrea Egner sagt. „Immerhin wurde die Geschwindigkeit auf 120 begrenzt und ein lärmmindernder Belag aufgebracht“, ergänzt die Leiterin des Tiefbauamts. Auch auf der B 27 sei zwischen Bernhausen und Echterdingen-Mitte ein Belag aufgebracht worden, der Fahrgeräusche reduziert. Und die Begrenzung der Geschwindigkeit auf Tempo 40 auf der Hauptstraße sei eine Maßnahme des Lärmaktionsplanes.

Im Herbst 2019 soll der neue Lärmaktionsplan vorliegen

Nun wird die nächste Auflage folgen, die Stufe drei. Ende 2018 sollen die von der Landesanstalt für Umwelt zur Verfügung gestellten Daten geprüft und anschließend von einem Ingenieurbüro der Lärmaktionsplan erarbeitet werden. Darin sollen vorhandene Konzepte wie das Mobilitätskonzept und der Verkehrsentwicklungsplan 2013 berücksichtigt werden. Den Plan mitsamt der angedachten Maßnahmen zur Lärmminderung könnte nach einer öffentlichen Auslegung im Herbst 2019 der Gemeinderat verabschieden. Erstellt werden soll dieser wie seine beiden Vorgänger nach einem einstimmigen Beschluss des Technischen Ausschusses wieder vom Stuttgarter Büro Planung und Umwelt Koch.

Den Verkehr verflüssigen und den Straßenzustand verbessern, so lauteten vorab Vorschläge von Stadträten. Claudia Moosmann (Filderpiraten) stieß bei Oberbürgermeister Roland Klenk mit dem Vorschlag auf Sympathie, weitere viel befahrene Straßen in den Lärmaktionsplan einzubeziehen. Auch wenn diese Idee nicht in einen Beschluss mündete, soll er nach Worten der Baubürgermeisterin Eva Noller geprüft werden.