Ist die Luft zu schlecht an Stuttgarts Straßen? Das sollte eine Untersuchung herausfinden. Ergebnis: Nicht Stickstoffdioxid ist ein Problem, sondern der Lärm. Es ist zu laut.

Stuttgart - Eigentlich wollte man Tempo 40 zur Luftreinhaltung, jetzt kommt womöglich nachts Tempo 30 wegen des Lärmschutzes. Im Mai hatte der Klima- und Umweltausschuss untersuchen lassen, ob auf den steilen Stücken in den Stuttgarter Außenbezirken eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 40 Kilometer pro Stunde zum Zweck der besseren Luft durchzusetzen wäre. Die Untersuchungen ergaben aber, dass die Luft dort besser ist als gedacht. Auf keiner einzigen Straße wurde zu viel Stickstoffdioxid festgestellt. Was aber auffiel: Der Lärmgrenzwert wurde bei einem großen Teil der geprüften Straßen überschritten.

 

Aus diesem Grund schlägt die Stadt vor, die fraglichen Straßen in den Lärmaktionsplan zu verschieben. Dort stehen 50 000 Euro zur Verfügung, um Tempo-30-Zonen für die Zeit zwischen 22 und sechs Uhr einzurichten. Das Amt für Umweltschutz ermittelt gerade, wo die Geschwindigkeitsbeschränkungen rechtlich durchsetzbar sind. Aktuell werden die Stadtbezirke Möhringen, Hedelfingen und Zuffenhausen untersucht.

Die Grünen befürworten den Vorschlag und wollen, dass die 30er-Zonen möglichst schnell und nach einer Prioritätenliste „je lauter desto früher“ kommen. Die Fraktionsgemeinschaft aus Linker, SÖS, Piraten und Tierschutzpartei kritisiert, dass man doch trotzdem ganztags eine Geschwindigkeitsbegrenzung anstreben sollte. Umweltbürgermeister Peter Pätzold sagte, dass man für Geschwindigkeitsbegrenzungen nun mal rechtliche Grundlagen brauche.sil