Der SV Bonlanden verliert das Spitzenspiel in Waldstetten mit 1:3 – was vor allem einen Grund hat.

Lokalsport : Franz Stettmer (frs)

Waldstetten - Es war eines jener Spiele, nach denen man sich zur Vergewisserung selbst in die Seite zwickt: nicht bloß ein blöder Traum? Ist das nun tatsächlich so passiert? Ja, ist es – auch wenn man es bei den Landesliga-Fußballern des SV Bonlanden nur schwer fassen kann. „Wir haben gegen eine Topmannschaft über weite Strecken nicht viel falsch gemacht“, sagt der Trainer Klaus Kämmerer. Und dennoch: am Ende gingen die Seinen in der Spitzenpartie am Samstag beim TSGV Waldstetten als 1:3-Verlierer vom Platz. Die unliebsame Serie gegen den Kontrahenten von der Ostalb hält damit an.

 

Sechster Anlauf, zum sechsten Mal kein Sieg. In den direkten Duellen seit März 2015 lautet die Bonlandener Bilanz nun: drei Unentschieden, drei Niederlagen. Dass es diesmal erneut nicht klappte, hatte vor allem einen Grund: Kühle gegnerische Effizienz traf auf mangelnde eigene Durchschlagskraft. Deutlich bemerkbar machte sich bei den Gästen in den ersten 45 Spielminuten das Fehlen des Torjägers Ugur Yilmaz. „Das war die Schlüsselgeschichte“, konstatiert Kämmerer, „mit ihm in der Form von zuletzt wäre es anders gelaufen.“

„Unglaubliche Abschlussquote“

Der 32-Jährige steckte jedoch wie berichtet noch in Prüfungen und kam als Nachzügler erst zur zweiten Hälfte hinterher. Da war es zu spät. Yilmaz hatte gerade erst seine Schuhe richtig geschnürt, als die Bonlandener bereits mit 0:3 im Rückstand lagen. Nicht dass sie im Kräftemessen der Vizemeister der beiden vorangegangenen Runden hergespielt worden wären. Ganz im Gegenteil. Aber aus Waldstettener Sicht galt bis dahin: jeder Schuss ein Treffer. „Eine unglaubliche Abschlussquote“ attestiert Kämmerer dem Gegner.

Dessen Matchwinner hieß Jonas Kleinmann. Der Mittelfeldmann verbuchte drei Scorerpunkte. Die beiden ersten Tore seiner Teamkollegen Mario Rosenfelder und Tobias Kubitzsch bereitete er mit Flankenläufen vor – beide Male sah der Bonlandener Rechtsverteidiger Jannis Imme schlecht aus (14./44.). Und für den dritten Streich der Gastgeber direkt nach der Pause sorgte Kleinmann dann selbst per Kopf (47.). In diesem Fall versäumten es Maximilian Schwarz und der eingewechselte Kevin Pein, den Torschützen zu stören.

Dass die Waldstettener danach zwischenzeitlich groß aufdrehten? Dass Steffen Schmidt mit einem Distanzschuss noch der Ehrentreffer gelang? Auf die Vergabe der Zähler hatte es keinen Einfluss mehr. Jene gingen in diesem Big-Point-Spiel an die Heimelf – während der SV Bonlanden die Chance verpasst hat, vor der nahenden Winterpause im Aufstiegsrennen noch ein Ausrufezeichen zu setzen. Das findet der Coach Kämmerer nicht schlimm, „aber schade“.

TSGV Waldstetten:
Helmli – Avigliano, Börngen, Fischer, Szenk – Hartmann (88. Rummel) – Kubitzsch, Rosenfelder, Kurfess (83. Martinez Martinez), Kleinmann (86. Klotzbücher) – Molner (68. Schmid).

SV Bonlanden:
Wiedmann – Imme (46. Pein), Schilling, Pottmeyer, Baradel – Yildizeli (68. Schaller), Andretti (79. Presthofer), Schmidt, Fröschle (46. Yilmaz) – Pehlivan, Schwarz.