Der SV Bonlanden leistet sich zum Ausklang ein peinliches 3:4 und verspielt damit eine große Chance.

Lokalsport : Franz Stettmer (frs)

Sontheim/Brenz - Wie versaut man sich am besten die Winterpausen-Stimmung? Klar, es ist am letzten Landesliga-Spieltag des Kalenderjahrs für einige Mannschaften nicht so gelaufen wie erhofft – die Siegerantwort kommt jedoch eindeutig von den Fußballern des SV Bonlanden. Jene haben sich zum Ausklang am Sonntag den Ausrutscher schlechthin erlaubt. „Ein sehr enttäuschender und ärgerlicher Auftritt“, sagt der Trainer Klaus Kämmerer nach dem peinlichen 3:4 beim Tabellenletzten FV Sontheim/Brenz, mit dem im Klassement eine Chance vergeben ist.

 

Die Ergebnisse der Konkurrenz waren eigentlich eine Steilvorlage gewesen. Mit dem eingeplanten Auswärtserfolg hätten die Bonlandener den Abstand zum Sensationstabellenführer TSV Neu-Ulm auf drei Punkte verkürzt. Es schien also angerichtet für ein auch in sportlicher Hinsicht frohes Weihnachtsfest. Doch gekommen ist es auf rauem Ostalbrasen ganz anders, sieht man einmal von den ersten 20 Spielminuten ab. In denen wurde der Favorit seiner Rolle noch gerecht. Ein Flankenball von Maximilian Schwarz, den der Gegenspieler Michael Kastler beim Abwehrversuch ins eigene Netz beförderte, bedeutete die standesgemäße frühe Führung.

Und dann auch noch eine rote Karte

Doch dann folgte eine ganze Serie von Ereignissen, die Kämmerers Laune in den Keller sinken ließ. Teil eins: zwei vergebene Großchancen von Rüchan Pehlivan. Beide Male ignorierte der 26-Jährige besser postierte Mitspieler. Teil zwei: drei plötzliche Gegentreffer, allesamt quasi „aus dem Nichts“, wie Kämmerer staunt. Teil drei: zu allem Überfluss schließlich auch noch Rot für Dominic Schilling. Der Schiedsrichter ahndete eine Notbremse des Innenverteidigers. Das war kurz nach der Pause das Tüpfelchen auf dem „i“ an einem verkorksten Bonlandener Tag.

Summa summarum darf jener als „Freistoß-Desaster“ ins Jahrbuch der Gäste eingehen. Drei der am Ende dann gar vier Sontheimer Treffer fielen nach dem gleichen Strickmuster: Ihnen gingen eben Freistöße voraus. „Da haben wir jeweils komplett gepennt“, konstatiert Kämmerer, dem in Emre Yildizeli (privat in der Türkei) ein Leistungsträger fehlte. Während für seine Mannschaft auch die beiden zwischenzeitlichen Anschlusstore von Pehlivan und Ugur Yilmaz somit kein Trost mehr waren, jubelte beim Gegner vor allem einer: Dreimal hieß der Schütze Jonathan Mack – ein Hattrick von ihm. Darüber hinaus netzte für den Außenseiter Christoph Renner ein. Am 16. Spieltag war es für die Sontheimer überhaupt erst der zweite Sieg. „Die sind so aufgetreten, wie man es von einem Letzten erwarten muss“, sagt Kämmerer, „die haben um jeden Zentimeter Boden gekämpft.“

Die Bonlandener ihrerseits verließen selbigen Boden arg bedröppelt. Anno 2019 steht für sie nun nur noch ein Termin an – die Weihnachtsfeier am nächsten Samstag. Wird nach jetzigem Stand wohl eher keine ganz so lustige Veranstaltung.

FV Sontheim/Brenz:
Manuel Renner – Hörger (90.+2 Jäger), Bolcek, Kastler, Rene Färber – Mack, Kentiridis (90. Kropp), Gentner (82. Urban), Mayer, Ertle (60. Neumann) – Christoph Renner.

SV Bonlanden:
Wiedmann – Imme, Schilling, Pottmeyer, Baradel (80. Presthofer) – Pehlivan (46. Pein), Ringger, Schmidt (46. Großhans), Fröschle – Yilmaz, Schwarz (62. Andretti).