Der TV Echterdingen gewinnt in Waldstetten nach einem Zwei-Tore-Rückstand noch mit 3:2. Das Siegtor fällt in der 90. Minute.

Lokalsport : Franz Stettmer (frs)

Waldstetten - Der Trainer will nichts beschönigen. „Es war kein gutes Spiel von uns“, sagt Aleksandar Kalic. Dennoch gab es beim Fußball-Landesligisten TV Echterdingen am Ende das große Hurra. Der Grund: nach einem Zwei-Tore-Rückstand haben die Gelb-Schwarzen beim TSGV Waldstetten noch mit 3:2 gewonnen. Der Mann des Tages hieß dabei Marcel Helber. Der Mittelfeldakteur traf doppelt – zuletzt in der 90. Spielminute zum Auswärtssieg seines Teams.

 

Abwehr ohne vier Stammkräfte

So nahm ein Nachmittag, der für die Gäste düster begonnen hatte, einen aus deren Sicht doch noch erfreulichen Verlauf. Der erste Schreck war Kalic bereits im Vorfeld der Partie in die Glieder gefahren. Nach dem Ausfall von Lukas Haselmaier (Prüfungen/Uni) und Dennis Garcia-Franco (beruflich verhindert) hatte er seine Abwehr vollends umkrempeln müssen. Der Keeper Valentin Haug und der Rechtsverteidiger Antonino Rizzo (beide verletzt) fehlten ja sowieso schon. Das daraus resultierende Notkonstrukt kam schwer in die Begegnung. „Man hat gemerkt, dass die Abstimmung fehlte“, sagt Kalic. Das nutzte der Gegner aus. Noch keine zwei Minuten waren gespielt, als Jonas Kleinmann einen Querpass des über den halben Platz stürmenden Patrick Stöppler zur Waldstettener Führung verwertete. Und als darauf Stöppler selbst gegen eine untätige Echterdinger Hintermannschaft per Drehschuss gar auf 2:0 erhöhte, zeichnete sich für Kalic und die Seinen ein Déjà-Vu-Erlebnis ab. Zur Erinnerung: schon das Hinspiel hatten sie überraschend mit 1:3 verloren.

Rote Karte als Schlüsselszene

Erst nach der Pause münzte das Filderteam sein Plus an Ballbesitz auch in ein Plus an Chancen um. Ein energischer Einsatz von Denis Kroer, der zum Anschlusstor Helbers auflegte, leitete eine Aufholjagd ein. Die Schlüsselszene: nach einem harten Foul von Theoflikatos Spiridopoulos trat der Waldstettener Robin Eißele nach und sah dafür Rot. In Überzahl kippten die Echterdinger das Spiel gegen einen Gegner, dem die Kräfte schwanden. Die finale Jubelstatistik: Ausgleich durch einen Freistoß von David Hertel; Siegtor durch Helber – dies nach Vorarbeit des eingewechselten A-Jugendlichen Vinko Cosic bei dessen Erste-Mannschaft-Debüt.

Kalics Fazit: „Es war ein Erfolg der Moral.“ Nicht der fußballerischen Klasse. Aber wen störte das in Anbetracht der drei gewonnenen Punkte noch?

TSGV Waldstetten:
Stegmaier – Schuler, Römer (63. Strobel), Fischer, Börngen – Eißele, Rosenfelder, Sawatzki (28. Heintz) , Stöppler (72. Zymeri) – Kleinmann – Maximilian Knödler (75. Babac).

TV Echterdingen:
Hieber – Mädel (53. Milojkovic), Zschorsch, Spiridopoulos, Kühnle – Helber, Elsäßer (68. Wille) – Knoll, Hertel, Kroer (85. Zug)– Haigis (88. Cosic).