Lange Gesichter und leere Kassen. Der Landespresseball fällt dieses Jahr aus. Damit fehlen wichtige Einnahmen.

Stuttgart - An diesem Freitag hätte der 61. Landespresseball in den Sälen der Liederhalle stattgefunden. In den sozialen Medien drücken viele Stammgäste ihr Bedauern aus, dass er wegen Corona abgesagt werden musste. „Unser Jubiläumsball vor einem Jahr hatte eine extrem positive Resonanz, daran hätten wir mit der 61. Auflage gerne angeknüpft“, sagt auch Simone Schüle, die Chef-Organisatorin, die sich auf ein Schaulaufen der verbliebenen OB-Kandidaten gefreut hätte.

 

Statt an den letzten Programmdetails zu feilen, haben sie und ihr Team am Mittwoch bis in die Nacht hinein Balljournale verpackt. Im Lauf des Donnerstags sind die 900 Hefte mit Impressionen vom Vorjahr an Gäste geschickt worden, die 2018 und 2019 dabei waren. Im Balljournal bittet die Pressestiftung Baden-Württemberg um Spenden, denn aufgrund der Absage des Landespresseballs sind die Einnahmen weggebrochen.

Richtig viel Bedarf

„Dabei brauchen wir die Gelder in diesem Jahr umso mehr“, sagt Simone Schüle. Im Spätsommer hat die Pressestiftung einen Corona-Hilfsfonds für freie Journalisten aufgelegt. Dieser hat seitdem regen Zulauf gehabt und braucht damit hohe Summen. „Wir haben absolut den Ton getroffen, da ist richtig viel Bedarf“, so Schüle. Parallel zu dieser Aktion veröffentlicht der Südwestdeutsche Verlegerverband als Mitveranstalter des Balls aktuell kostenlose Anzeigen mit Spendenaufruf in verschiedenen Blättern. (Weitere Infos unter www.pressestiftung-bw.de)

Der Landespresseball gilt als größtes gesellschaftliches Ereignis der Stadt, das 60. Jubiläum feierten rund 2300 Gäste. Er wurde nur ein Mal abgesagt; das war 1977 nach dem Mord an Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer. 2007 fand er bis Mitternacht als Gala ohne Tanz statt, da der Termin auf einen 9. November fiel, den Jahrestag der Reichspogromnacht.