Ein Junge war mehr als zwei Jahre lang im Internet angeboten und Männern gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen worden. Ein Soldat muss sich wegen sexuellen Missbrauchs nun vor dem Landgericht Freiburg verantworten.

Freiburg - Nach dem jahrelangen sexuellen Missbrauch eines Kindes in Staufen bei Freiburg muss sich ein Soldat der Bundeswehr erneut vor Gericht verantworten. Der heute 51 Jahre alte Mann ist wegen Vergewaltigung und schweren Kindesmissbrauchs verurteilt worden, wie der Vorsitzende Richter zum Prozessauftakt am Dienstag vor dem Landgericht Freiburg sagte. In dem erneuten Prozess gehe es nun um die Strafhöhe und um die Frage, ob Sicherungsverwahrung angeordnet wird. Der Soldat hatte im ersten Prozess gestanden, den Jungen 2017 in Staufen zweimal vergewaltigt und dafür Geld gezahlt zu haben.

 

Das Gericht hatte den Mann im Mai vergangenen Jahres zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Auf Sicherungsverwahrung hatte es verzichtet. Der Bundesgerichtshof (BGH) hob dieses Urteil Anfang Mai dieses Jahres teilweise auf, nachdem der Angeklagte und die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt hatten. Deshalb wird nun in Freiburg neu verhandelt (Az.: 6 KLs 160 Js 33561/17).

Der Junge war Gerichtsangaben zufolge mehr als zwei Jahre lang im Internet angeboten und Männern gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen worden. Sieben Männer sowie die Mutter des Opfers wurden vom Landgericht Freiburg im vergangenen Jahr verurteilt. Die meisten Urteile sind Justizangaben zufolge schon rechtskräftig.