Sie ist die CDU-Kandidatin für den Wahlkreis Kirchheim bei der Landtagswahl am Sonntag, 14. März: Natalie Pfau-Weller, promovierte Politikwissenschaftlerin, Gemeinderätin und Mutter einer dreijährigen Tochter. Die 33-Jährige setzt auf schlagende Argumentationsketten statt auf Schlagworte.

Kirchheim - Ihre Themen? „Wirtschaft, Bildung, Klimaschutz.“ Riesige Sachkomplexe, mit denen Natalie Pfau-Weller ein breites Portfolio abdeckt. Die CDU-Landtagskandidatin für den Wahlkreis Kirchheim mag es pragmatisch: Einen Einzelaspekt herauszugreifen, meint die 33-Jährige, mache keinen Sinn, weil viele Fachfacetten ineinander greifen und alle zusammen ein schlüssiges Ganzes ergeben. Beispiel: Bildung. Darunter fasst sie Argumentationsketten mit Einzelgliedern wie die Förderung der Digitalisierung an Schulen, die Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung, das Bekenntnis zum dreigliedrigen Schulsystem, einen guten Betreuungsschlüssel, schnelles Internet, qualifizierte Lehrkräfte oder weniger Unterrichtsausfall zusammen.

 

Dieser Bereich betrifft Natalie Pfau-Weller auch privat, denn sie ist begeisterte Mutter. Die dreijährige Charlotte besucht in Nicht-Coronazeiten die Kita, und im Falle einer Wahl würde Natalie Pfau-Weller durch ihren Ehemann und ihre Eltern unterstützt. Der Landtag, sagt sie, müsse ein Abbild aller Elemente der Gesamtgesellschaft sein, und daher sollten auch junge Eltern vertreten sein. Ihr Gemeinderatsmandat in Kirchheim hat sie nach der Geburt fortgeführt: Charlotte nahm sie zu den Sitzungen mit, die Kleine bekam Politik so mit in die Wiege gelegt. Bei ihrer Mutter war das anders.

Gegenmodell zu Kretschmann

Natalie Pfau-Weller hat neben Germanistik und Spanisch auch Politikwissenschaften an der Universität Tübingen studiert – das hat ihr Interesse an der Politik geweckt. Und das war so groß, dass sie 2007 in die CDU eintrat und eine Promotion über den Einfluss der EU auf deutsche, nachhaltige Stadtentwicklungsprozesse an ihr Studium anschloss. Aktuell arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer Institut für Organisation und Arbeitswirtschaft im Bereich Klimaschutz. Sollte sie in den Landtag einziehen, würde sie ihren Job ruhen lassen. Auch der Wahlkampf im Vorfeld des Urnengangs am Sonntag, 14. März, ist ruhig. Corona diktiert die Regeln. Bisher hat Nathalie Pfau-Weller vieles online und telefonisch erledigt, doch in der kommenden heißen Phase möchte sie unter Einhaltung aller Hygieneregeln auch Infostände anbieten: Die Wähler würden danach fragen, der persönliche Kontakt sei ihr wichtig. Und naturgemäß steht sie hinter der CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann, die sie als dynamisches, weibliches Gegenmodell zu Ministerpräsident Winfried Kretschmann bezeichnet.

Ökonomie und Ökologie

Doch bei der Landtagswahl, bei der jeder Wähler nur eine Stimme hat, kommt es ihrer Ansicht nach auf die Bewerber vor Ort in den Wahlkreisen an. Und im Kampf um Wählerstimmen führt die gebürtige Kirchheimerin ihre breiten Themenkomplexe ins Feld. Klimaschutz und Klimafolgenanpassung etwa könnten nur in Verbindung mit Sozialem, Ökonomie und Arbeitsplätzen gesehen werden. Und zum Fachgebiet Wirtschaft gehören ihrer Ansicht nach Krisenbewältigung nach Corona, die Sicherung von Jobs, die Stärkung der Standorte, die Stabilisierung einzelner Branchen wie Gastronomie und Einzelhandel, Digitalisierung, Energiewende, Beachtung des Mittelstandes oder der Wandel in der Automobilindustrie. Denn die überzeugte Vegetarierin arbeitet eben lieber mit Argumentationsketten, Pragmatismus und breiten Themenfeldern.

Drei Fragen an Natalie Pfau-Weller

Was machen Sie als Erstes, wenn in der Pandemie das Schlimmste vorbei ist?

Ich werde meine Eltern in den Arm nehmen und Freunde einladen. Ich möchte mit meinem Mann und meiner Tochter im Restaurant essen gehen, und ein Besuch im Ballett oder Theater steht an.

Was ist Ihr Lieblingsplatz im Kreis?

Es gibt hier viele tolle Plätze. Die schönsten Momente habe ich in der Kirche St. Ulrich in Kirchheim verbracht – unsere Hochzeit und die Taufe unserer Tochter. Ich liebe den Blick von der Burg Teck oder in der Natur neue Kraft zu tanken.

Welche Musik hören Sie am liebsten?

Ich höre gerne Radio. Ein guter Mix aus aktuellen Hits und den Popklassikern, wie von den Rolling Stones, heben meine Stimmung. Bei Schlager oder Gangster-Rap schalte ich dann eher um und lande ab und zu mal beim Klassik-Radio.