Die CSU stürzt in Bayern ab, findet aber zu keiner Selbstkritik und will weitermachen wie bisher. Die Grünen jubeln, sind aber der Mitregierung nicht näher gekommen. Und die AfD weiß nicht, ob sie sich freuen soll.

München - Fiasko, Desaster, Katastrophe – suchen Sie sich aus, was sie wollen.“ Markus Rinderspacher ist am Boden zerstört, „benommen wie ein Boxer“ und „maßlos enttäuscht“. Rinderspacher ist – bisher – Chef der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag und gehört damit zu den größten Verlierern dieser Landtagswahl. So tief sind die Sozialdemokraten gefallen, dass nicht mal bei der regierenden CSU darüber irgendeine Schadenfreude oder gar Häme aufkommt. 20,6 Prozent und 42 Mandate hat die bayerische SPD bei der Wahl vor fünf Jahren eingefahren – heute steht sie mit nicht mal zehn Prozent gewissermaßen als halbe Portion da. „So schlecht“, sagt Rinderspacher, „war’s nicht mal in der Weimarer Republik“.