Ein Jurist wirft der Stadt Ludwigsburg Versagen und Schlamperei vor: Seine Briefwahlunterlagen kamen erst mittwochs nach der Landtagswahl bei ihm an. Zu seinem Wahlrecht kam der Mann am Ende aber trotzdem.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Ludwigsburg - Die Vorwürfe von Christian Storr sind erheblich. Von einem „heftigen Versagen der Stadt Ludwigsburg“ spricht er, und von „Schlamperei“. Aufgrund der Pandemie wollte er bei der Landtagswahl auf einen Besuch des Wahllokals verzichten und hatte Briefwahl beantragt. Doch der 14. März kam – und der Ludwigsburger hatte keine Unterlagen. Stattdessen lagen sie drei Tage zu spät bei ihm im Briefkasten: am 17. März. Das Skurrile daran: Auf dem Umschlag sind zwei Daten abgedruckt: ein Stempel der BW-Post vom 10. März und ein Stempel der Deutschen Post vom 16. März. Ein Foto davon liegt unserer Zeitung vor. „Das Wahlrecht ist elementar“, sagt Storr. „Sicherlich nicht wenige Menschen“ seien durch die Verzögerung um ihr Recht gebracht worden, glaubt der Jurist. Wann er die Unterlagen beantragt hat, weiß er nicht genau, er vermutet, dass es am 4. März war; zehn Tage vor der Wahl.