Die lange Einkaufsnacht mit Festcharakter lockt ein großes Publikum in die Innenstadt.

Renningen - Die Stadt brummt an diesem Abend. Nicht nur der laue Sommerabend lockt viele Menschen in die Stadtmitte, sondern auch die geöffneten Geschäfte und die zahlreichen Angebote mit Eventcharakter. Es war wieder Lange Einkaufsnacht – die zwölfte bereits.

 

Vom Stöckle Outlet und Intersport Krauss im Norden, die Bahnhofstraße hinunter bis zum Ernst-Bauer-Platz und weiter zum Marktplatz bis zum Einkaufszentrum Süd hatten sich 25 Einzelhändler und Gewerbetreibende mit ihrem Waren- und Dienstleistungsangebot beteiligt. Zwei Oldtimer-Busse chauffierten die Besucher quer durch die Stadt.

Oldtimer-Busse für die Besucher

Erstmals dabei waren Dirk und Veronika Blessing mit ihrem rollenden Exit/Escape-Raum. Das Renninger Ehepaar, das sich für diese derzeit angesagte Form von Teamplay begeistert, hat einen alten Übertragungswagen so eingerichtet, dass eine Gruppe von Spielern gemeinsam in einer kurzen Zeit eine Aufgabe lösen muss und kann. „Die Idee für die Exit-Spiele ist nicht neu“, sagte Dirk Blessing, der im Hauptberuf als Elektromeister arbeitet. „Neu ist, dass wir mobil sind und zu den Spielern kommen können.“

Nach mehreren Probeläufen fand bei der Einkaufsnacht die Premiere im Echtbetrieb statt. Die Blessings hatten dafür über Facebook ein Freispiel verlost. „Das hat geklappt“, erzählte Blessing. Die Gruppe mit sechs Spielern, darunter vier Anfänger, waren knapp über der Zeit fertig. Künftig soll das Exit-Mobil jedes letzte Wochenende im Monat am Einkaufszentrum Süd stehen.

Die City-Managerin Gundula Schulze antwortete auf die Frage, warum es eine solche Aktion wie die Lange Einkaufsnacht überhaupt braucht: „Wir haben in Renningen ein gutes Einzelhandels-Angebot. Und dies wollen wir den Leuten zeigen. Wir müssen uns gegenüber dem Online-Handel positionieren“, betonte sie.

Den Erfolg einer solchen Einkaufsnacht – die Geschäfte hatten bis 22 Uhr geöffnet – dürfe man nicht unbedingt am Umsatz messen, so Schulze. Es gehe mehr darum, das Angebot kennenzulernen und Imagewerbung für das Einkaufen im Ort zu machen. Dies sei noch nicht bei allen Einzelhändlern angekommen. Ein Selbstläufer sei die Veranstaltung noch nicht geworden.

„Ich finde es wichtig, dass man mitmacht“, sagte Annegret Skubski von Kauffmann Spielen und Schenken, deren Laden etwas abseits zwischen geschlossenen Geschäften liegt. Man könne die persönlichen Kontakte vertiefen und Leute kennenlernen. „Es bringt immer was“, betonte sie, wenngleich der verkaufsoffene Sonntag für sie wichtiger sei, weil dann eher ihre Zielgruppe, Familien mit Kindern, kämen.

Den Besuchern gefiel die Mischung aus Einkaufen und Unterhaltung offensichtlich. Rund um den Ernst-Bauer-Platz war allerhand los. Der Jugendgemeinderat bot alkoholfreie Cocktails an, ein riesiger Kran war aufgebaut und am Stand der Stadt Renningen herrschte reges Treiben. Dort konnten sich die Besucher über den kürzlich vorgestellten Rahmenplan Bahnhofstraße/Stadtmitte informieren, mit den Planern sprechen und ihre Ideen einbringen, wovon sie auch reichlich Gebrauch machten.

Ein Fest für die gesamte Stadt

Das Highlight des Abends aber war – wie schon in den Vorjahren – der Auftritt von PayDay vor dem Rathaus. Viele Fans der Cover-Rockband versammelten sich dort, nachdem sie sich an den zahlreichen Ständen verköstigt hatten. „Wir bieten den Menschen hier ein tolles, kostenloses Event“, sagte Gundula Schulze. „Die lange Einkaufsnacht hat sich auch als Stadtfest positioniert“, so die City-Managerin.