Nach akuter Lawinengefahr saßen in den vergangenen Tagen vorübergehend 13 000 Gäste im Schweizer Zermatt fest. Jedes Jahr fordern Lawinen durchschnittlich 100 Todesopfer in den Alpen. Ein Schweizer Institut will diese Zahl verringern.

Davos - Der Sessellift surrt leise bergauf. Auf der blauen Piste unter ihm machen ein paar Skianfänger ihre ersten Pflugkurven. Im Steilhang gegenüber zeichnen Freerider sanft geschwungene Linien in den frischen Tiefschnee abseits der Piste. Nichts Besonderes in einem Skigebiet. Das Ungewöhnliche findet sich am Fuß des ersten Hangs: Ein seltsames Wirrwarr von Antennen, Kameras, Masten mit Windrädern und Radargeräten steht dort, am Weißfluhjoch im Skigebiet Parsenn oberhalb von Davos. Es ist die wichtigste Forschungsstation des Schweizer Schnee- und Lawinenforschungszentrums (SLF), des renommiertesten Instituts dieser Art weltweit. Nur an wenigen Orten kommen sich Grundlagenforschung und die Menschen, die davon profitieren, so nahe.