Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Als die Chemotherapie nach zwei Jahren fast abgeschlossen war, bekam Lea eine Lungenentzündung. Sie lag in einem Krankenzimmer mit gefilterter Luft. Ihr Vater Harald wurde nicht mehr von draußen zu ihr gelassen, nur ihre Mutter durfte bei ihr bleiben. Erst als eines Morgens die Schwester kam, den Sauerstoff runterdrehte und sagte, „jetzt hat sie’s gepackt“, ist Antje Kühner bewusst geworden, dass sie Lea beinahe verloren hätten.

 

Im Legoland sind diese düsteren Momente weit weg. Hier geht es höchstens darum, ob Lea nun Wildwasserbahn fahren kann oder nicht. Sie will unbedingt, doch für die Bahn müsste man 45 Minuten anstehen. Schon wieder warten. Antje Kühner ist eine geduldige Frau, aber Mara und Mia sind erschöpft. Lea schaut noch einmal traurig zurück, dann trabt sie hinter den anderen her. Ihre Mutter kauft ihr ein Eis.

Fünf Jahre lang darf der Krebs nicht zurückgekommen sein, erst dann gilt man als geheilt. Lea hat jetzt zwei Jahre hinter sich. Manchmal ist Antje Kühner froh, dass ihre Tochter so jung war, als die Leukämie ausbrach. Ein Freund von ihr, der als Kind selbst Krebs hatte, beruhigte sie damals: „Glaub mir, nächstes Jahr im Sommer hat sie die Krankheit vergessen.“