Grenke bietet Unternehmen unter anderem Leasingmodelle für Büroausstattungen und Software an. Nun gerät die Firma aus Baden-Baden unter Druck – und weist den Vorwurf zurück.

Frankfurt/Main - Der Aktienkurs des Leasing-Anbieters Grenke ist nach dem kritischen Bericht eines Investors am Dienstag eingebrochen. Die Anteilsscheine verloren bei hohen Umsätzen zwischenzeitlich fast 30 Prozent an Wert. Zum Handelsschluss betrug das Minus im Vergleich zum Vortag 18,8 Prozent, die im MDax notierte Aktie lag bei 44,64 Euro. In einer Veröffentlichung hatte die US-Investorengruppe Viceroy Research unter anderem den Vorwurf der Bilanzfälschung und der Geldwäsche gegen Grenke erhoben.

 

Grenke hat den Vorwurf der Bilanzfälschung zurückgewiesen. Der fragliche Bericht der US-Investorengruppe Viceroy Research enthalte „Unterstellungen, die Grenke auf das Schärfste zurückweist“, teilte die im MDAx notierte Gesellschaft am Dienstagabend in Baden-Baden mit.

„Ein zentraler Vorwurf lautet, dass von den im Halbjahresfinanzbericht 2020 ausgewiesenen 1078 Millionen Euro liquiden Mitteln ein substanzieller Anteil nicht existiere. Dies ist nachweislich falsch“, stellte Grenke fest. „849 Millionen Euro, also fast 80 Prozent der liquiden Mittel, befanden sich zum 30.06.2020 auf Konten der Deutschen Bundesbank - wie im Halbjahresfinanzbericht veröffentlicht. Per heute beträgt das Guthaben bei der Bundesbank 761 Millionen Euro“, hieß es weiter.

Viceroy Research hat Grenke-Aktien nach eigenen Angaben leer verkauft. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) kündigte an, überprüfen zu wollen, ob Grenke oder andere - etwa Leerverkäufer - den Preis der Aktie manipuliert haben. Grenke bietet Unternehmen Leasingmodelle zum Beispiel für Büroausstattungen und Software an.