Am Samstag läuft die umstrittene Michael-Jackson-Dokumentation „Leaving Neverland“ erstmals im deutschen Fernsehen. Die enthaltenen Missbrauchsvorwürfe hatten mancherorts bereits Konsequenzen.

München - Am kommenden Samstag wird in Deutschland erstmals die vieldiskutierte Dokumentation „Leaving Neverland“ über Popstar Michael Jackson ausgestrahlt. Darin erzählen James Safechuck (41) und Wade Robson (36) wie der Sänger sie als Kinder sexuell missbraucht haben soll. Zu sehen ist der Film von Regisseur Dan Reed um 20.15 Uhr auf ProSieben.

 

Die Dokumentation des Senders HBO sorgte schon im Vorhinein für heftige Diskussionen, denn viele Fans des 2009 verstorbenen King of Pop halten an dessen Unschuld fest. Nichtsdestotrotz forderten die Missbrauchsvorwürfe bereits sichtbare Konsequenzen.

Zwei Statuen des King of Pop abgebaut

Eine zehn Meter hohe Michael-Jackson-Statue nahe der niederländischen Stadt Eindhoven wurde am Dienstagmorgen entfernt, wie das niederländische Portal Dutch News berichtete. Seit 1996 stand das überlebensgroße Standbild, ursprünglich als Werbemittel für Jacksons Album „HIStory“ hergestellt, auf dem Parkplatz eines McDonalds Restaurants in Best nahe Eindhoven.

Nach dem Erscheinen der Doku entschied sich der Betreiber der Fast-Food-Kette, die Statue zu entfernen, „um sicherzugehen, dass sich alle Gäste wohlfühlen“. Die Statue wurde allerdings nicht weggeworfen, sondern an einen niederländischen Fanklub übergeben.

Auch in Großbritannien musste schon ein Denkmal des Popstars weichen. Laut CNN entfernte das britische Fußball-National-Museum in Manchester eine Statue von Jackson Anfang März aus seiner Ausstellung. „Leaving Neverland“ wurde allerdings nicht als direkter Grund dafür genannt.

Bekanntestes Jackson Denkmal in München

Das wohl bekannteste Denkmal des King of Pop hierzulande findet man in München vor dem Hotel Bayerischer Hof. Der Fanverein „MJ’s Legacy“ hat dort seit 2009 eine Statue des belgischen Komponisten Orlando di Lasso mit allerlei Fotos, Blumen und Kerzen zum Michael-Jackson-Denkmal umfunktioniert. Dieser Tage liest man auf den Bildern am Münchner Monument das Wort „Innocent“ – unschuldig.

Das Michael-Jackson-Memorial ist vom Freistaat Bayern, dem das Orlando-di-Lasso-Denkmal gehört, geduldet. Das bedeute allerdings nicht, dass ein Rechtsanspruch auf die Nutzung besteht, teilte Verena Gros, Pressesprecherin der Regierung von Oberbayern, auf Anfrage unserer Zeitung mit. „Die Duldung könnte jederzeit vom Freistaat Bayern als Eigentümer des Denkmals widerrufen werden. Ob dies geschieht, ist derzeit offen“, so Gros.