Um Frauen vor weiteren Gewalttaten durch ihren Partner zu schützen, setzt die baden-württembergische Polizei ein neues Prognoseinstrument ein. In der Schweiz hat man damit schon Erfahrungen gesammelt.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Stuttgart - Die Tat geschah nicht aus heiterem Himmel. Der Mann, der in der kanadischen Provinz Ontario zuerst seine Partnerin und dann sich selbst tötete, war nicht zum ersten Mal gewalttätig geworden. Die Frau hatte ihn sogar schon angezeigt. Ein Gericht ordnete daraufhin ein Kontakt- und Waffenverbot an, ließ den Mann jedoch auf Kaution wieder frei. Trotz laufender Ermittlungen überzog der Mann das Opfer weiter mit Todesdrohungen, kaufte sich eine Waffe und schoss. Warum hatte niemand die Gefährlichkeit des Mannes erkannt – und warum war es nicht gelungen, die Frau, die durch ihre Anzeige den Schutz der Polizei gesucht hat, zu schützen?