Lebenshilfe verlegt die Geschäftsstelle in umgestaltetes Atrio-Haus. Hier entsteht ein Ramtel-Treff.

Leonberg - Lässt man einfach die Schere im Kopf weg, dann fragt man sich, warum ein Haus, das so vielen Menschen eine Freude bereitet, nicht ein Freudenhaus sein darf?“, fragt Jürgen Rein vor der versammelten Gästeschar. Der Vorsitzende der Lebenshilfe greift damit einen vielfach von den Mitgliedern vorgeschlagenen Namen für das neue Vereinsdomizil auf. „Wir können es auch Aldi-Blick nennen“, ruft gut gelaunt ein Bewohner von Atrio aus den hinteren Zuhörerreihen.

 

Der Verein Lebenshilfe berät, informiert und bietet vielfältige Angebote für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige an. Jetzt residiert er ganz offiziell als Mieter in der Ulmer Straße 37 im Ramtel. Der Bauherr ist Atrio Leonberg. Aus der örtlichen Werkstatt für Behinderte und der Behindertenhilfe ist seinerzeit Atrio Leonberg geworden. Das steht für Arbeit, Teilhabe, Region, Inklusion und Organisation. Seit mehr als 50 Jahren geht es darum, die Möglichkeiten von Menschen mit geistigen, körperlichen oder seelischen Handicaps in den Vordergrund zu stellen und zu fördern.

Atrio und Lebenshilfe arbeiten gut zusammen

Ein wichtiger Partner von Atrio ist seit jeher die 1966 gegründete Lebenshilfe, die als Selbsthilfevereinigung mit heute 380 Mitgliedern die Interessen von Betroffenen und deren Angehörigen begleitet und unterstützt. 2004 ist sie ins neue Atrio-Haus in der Böblinger Straße mit eingezogen, erinnert Gerd Winkler, der Vorsitzende des Aufsichterates von Atrio. „Uns verbindet das gemeinsame Ringen um Inklusion, um Teilhabe von Menschen mit Handicap am gesamtgesellschaftlichen Leben“, sagt Winkler.

Doch sowohl die Angebote des Hausherrn als auch die des Mieters sind immer vielfältiger geworden, sagt der Atrio-Vorstand Bernhard Siegle. Mittlerweile ist noch die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) als neue Anlaufstelle dazugekommen, so dass es für alle eng wurde. So wurde mit der Übergabe des Hauses Ulmer Straße 37 als Domizil für die Lebenshilfe nach fast zehn Jahren das in drei Phasen über die Bühne gegangene Projekt Leben, Arbeiten und Wohnen im Ramtel.