Essensverschwendung ist ein großes Problem in Deutschland. Jedes Jahr werden etwa 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Daher haben wir in diesem Beitrag 15 Tipps für Sie zusammengestellt, mit denen Sie Lebensmittelabfälle im Alltag vermeiden.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

1. Wocheneinkauf planen

Ein erster Schritt, um weniger Lebensmittel wegzuwerfen, wäre die genaue Planung des Wocheneinkaufs. Denn wer ohne Plan in den Supermarkt geht, lässt sich schnell von seinem leeren Magen zu unnötigen Spontankäufen verleiten. Unnötig, weil es nicht möglich sein wird, sie im Laufe der Woche zu verzehren. Erstellen Sie also eine Einkaufsliste, um nur so viel einzukaufen, wie sie tatsächlich verbrauchen.

 

2. Auswärtsessen planen

In Verbindung mit der Planung Ihres Wocheneinkaufs, sollten Sie auch überlegen, wie oft Sie in der kommenden Woche auswärts essen werden. Denn selbst ein oder zwei Abende reichen, um einen Überschuss an verderblichen Lebensmitteln im Kühlschrank zu produzieren.

3. Reste verwerten

Der Blick in den Kühlschrank am Ende der Woche ist oft ernüchternd. Das, was da noch übrig geblieben ist, sieht weder besonders frisch aus, noch ließe sich daraus eine einheitliche Mahlzeit zubereiten. Um Lebensmittelabfälle zu vermeiden, können Sie aus Gemüse einen Eintopf kochen, Obst dagegen zu einem Smoothie im Mixer verarbeiten. So gelingt es Ihnen, auch größere Mengen schnell zuzubereiten. Eine andere Möglichkeit, um die Lebensmittel zu retten, wäre die Nutzung von Apps und Webseiten, die Ideen für Rezepte zur Resteverwertung liefern. Einige davon sind zum Beispiel:

  • Zu gut für die Tonne
  • Restegourmet
  • Chefkoch Resteverwertung
  • Eat Smarter (App)

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4. Den Teller nicht zu voll machen

Gerade wer Gäste zu sich einlädt, wird merken, dass Essen, welches einmal auf dem Teller gelandet ist, nicht wieder zurück in den Topf kehrt, um am nächsten Tag erneut zubereitet zu werden. Also laden Sie die Teller nicht zu voll, sondern rationieren Sie die Portionen so, dass Sie jede davon aufessen und holen Sie lieber öfters Nachschlag.

5. Lebensmittel richtig lagern

Lebensmittelverschwendung lässt sich zum Teil auch durch die richtige Lagerung vermeiden. Hier sind einige Tipps, mit denen Sie weniger Lebensmittelabfälle produzieren:

  • Südfrüchte gehören nicht in den Kühlschrank, sie vertragen die niedrigen Temperaturen nicht. Also besser bei Raumtemperatur lagern.
  • Bananen, Tomaten, Äpfel, Aprikosen und Birnen sondern Ethylen ab, ein Pflanzenhormon, welches den natürlichen Reifungsprozess anregt. Daher sollten diese Lebensmittel immer extra aufbewahrt werden.
  • Halten Sie sich an die Kühlzonen im Kühlschrank. Ins unterste Fach kommen leicht verderbliche Lebensmittel wie Fisch und Fleisch oder Wintergemüse. Milchprodukte werden darüber gelagert. Ganz oben stehen Speisereste, offene Konserven, Eingemachtes oder aufgeschnittene Früchte. In die Kühlschranktür gehören Soßen, Eier, Milch und Getränke. Gemüse ist in den Gemüsefächern am besten aufgehoben.

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6. Eingefrorenes kaufen

Wenn Sie zurzeit selten zu Hause sind und dennoch nicht auf Gemüse und Obst verzichten wollen, kaufen Sie Tiefkühlware.

7. Lebensmittel beschriften

Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf vielen Verpackungen ist so klein, dass man es oft einfach übersieht und schließlich vergisst, die Lebensmittel rechtzeitig aufzubrauchen. Damit Ihnen das nicht passiert, versehen Sie die Lebensmittel mit kleinen Notizzetteln, auf denen Sie das Verbrauchsdatum festhalten. Zusätzlich könnten Sie eine Kreidetafel am Kühlschrank anbringen und dort notieren, was wann aufgebraucht werden muss.

8. Lebensmittelabfälle vermeiden mit Apps

Es gibt mittlerweile diverse Apps, die Sie dabei unterstützen, Lebensmittelverschwendung im Alltag zu vermeiden. Hier sind einige Beispiele:

Too Good To Go

Haben Sie sich jemals gefragt, was mit überschüssigem Essen in Restaurants passiert? Leider wandert es am Ende des Tages meistens in die Tonne. Mit der App Too Good To Go können Sie für wenig Geld Restportionen von teilnehmenden Restaurants in Ihrer Nähe erwerben und sie somit vor der Mülltonne retten.

ResQ Club

Das finnische Unternehmen will durch seine App Lebensmittelabfälle im großen Stil vermeiden. Dazu verbindet die App Restaurants, Cafés und Lebensmittelgeschäfte mit Endverbrauchern, um überschüssigen Lebensmitteln eine zweite Chance zu geben.

Sir Plus

Lebensmittelabfälle vermeiden, indem man sie verkauft? Das hat sich Sir Plus zum Ziel gemacht. In Ihrem Online-Shop und derzeit vier stationären Läden verkaufen die Berliner gerettete Lebensmittel zu reduzierten Preisen.

Etepetete

Ein Teil der Lebensmittelverschwendung ließe sich vermeiden, indem der Handel und wir als Verbraucher die Normen für Obst und Gemüse abschaffen würden. Etepetete macht einen ersten Schritt in diese Richtung, indem sie nicht verkäufliches Gemüse direkt von den Bauern beziehen und in regelmäßigen Abständen an die Kunden liefern.

Uxa

Mit dieser App können Sie übrig gebliebene Lebensmittel an Privatpersonen verschenken. Die webbasierte Alternative wäre die Seite foodsharing.de.

9. Führen Sie Buch über Ihre Lebensmittelabfälle

Könnten Sie Ihren Biomüll mit einer Geldsumme beziffern, wäre das mit Sicherheit ein Anreiz, unnötige Essensverschwendung in Zukunft zu vermeiden. Darum führen Sie einen Monat lang Buch über Ihre Lebensmittelabfälle und versuchen Sie, möglichst genau die gezahlten Preise festzuhalten.

10. Haltbar machen

Merken Sie, dass Sie zu viel eingekauft haben und nicht alle Lebensmittel rechtzeitig aufbrauchen können, machen Sie sich mit den verschiedenen Methoden zur Haltbarmachung vertraut. Oftmals reicht es, den Lebensmitteln Wasser zu entziehen oder sie einzulegen.

11. Komposthaufen anlegen

Gemüse und Obst muss nicht im Abfall landen. Haben Sie einen Garten, könnten Sie einen Komposthaufen anlegen und es zu nährstoffreichem Dünger werden lassen.

12. Kühlschrank organisieren

Natürlich ist es komfortabler, die frischen Lebensmittel einfach vor die alten zu legen. Doch damit ist der Weg in die Tonne schon vorbestimmt. Halten Sie sich an das Prinzip „Zuerst gekauft, zuerst verzehrt“, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden.

13. Aufbrauchtag einführen

Nutzen Sie einen Tag in der Woche, um gezielt alte Lebensmittel aufzubrauchen. Gleichzeitig können Sie an diesem Tag Ihre Vorräte durchgehen und das Ablaufdatum überprüfen.

14. Lebensmittel spenden

Haben Sie eine Sozialkantine, Tafel oder andere Einrichtungen in Ihrer Nähe, informieren Sie sich, ob dort Lebensmittelspenden benötigt werden. Vielleicht finden Sie auch einen Landwirt, der Ihr Gemüse noch als Tierfutter verwenden könnte.

15. Mindesthaltbarkeitsdatum verstehen

Das Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet, dass bis zum Ablauf dieses Zeitpunktes vom Hersteller ein geschmacklich und qualitativ einwandfreies Lebensmittel garantiert wird. Das heißt aber nicht zwangsweise, dass es nach diesem Datum nicht mehr verzehrbar ist. Anders verhält es sich mit dem Verbrauchsdatum. Dieses gibt tatsächlich an, bis wann ein Lebensmittel verzehrt werden muss. Mehr zum MHD erfahren Sie in diesem Experteninterview.

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