Sie werden als vermeintlich harmlose Kräutermischungen und Badesalze über das Internet verkauft: Dabei können Legal Highs zu Kreislaufversagen, Psychosen oder gar zum Tod führen, warnen Jugendschützer.

Berlin/Mainz - Jugendschützer warnen vor dem zunehmenden Kauf vermeintlich harmloser Kräutermischungen und Badesalze: Diese könnten zu Kreislaufversagen, Psychosen oder gar zum Tod führen. Vor allem junge Leute bestellten sogenannte Legal Highs vornehmlich über das Internet. Experten der bundesweit aktiven Mainzer Internetplattform „jugendschutz.net“ kritisierten am Montag bei der Vorstellung ihres Jahresberichts in Berlin, dass Händler Legal Highs als Lebensbereicherung und Stressbewältigung darstellten.

 

Zudem machten sie den Kauf dieser Produkte sehr einfach. Bei allen bei einer Stichprobe überprüften 62 Internetshops sei eine Bestellung ohne Alterskontrolle möglich gewesen. Oft schreiben die Händler demnach, die Mischungen seien nur Raumdüfte und nicht zum Essen oder Rauchen geeignet - ein Vorgehen, dass von „jugendschutz.net“ als reine Verschleierung eingestuft wird. Viele Anbieter priesen ihre Kräutermischungen ausdrücklich als „legal“ an.

Das Universitätsklinikum Freiburg kam „jugendschutz.net“ zufolge bei einer Analyse zwischen April 2015 und März 2016 zu anderen Ergebnissen: Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der 471 untersuchten Produkte fielen unter das Betäubungsmittelgesetz. 73 Prozent der Mischungen hätten starke psychoaktive Substanzen enthalten, von denen bekannt sei, dass sie zu gefährlichen Vergiftungen führten können.