Kultusministerin Susanne Eisenmann will den Lehrermangel mit einer neuen Idee abfedern. Kommende Woche soll sich das schwarz-grüne Kabinett mit dem Konzept beschäftigen.

Stuttgart - Lehrer im Südwesten können voraussichtlich vom kommenden Schuljahr an freiwillig eine Stunde mehr in der Woche arbeiten. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will damit den noch einige Jahre andauernden Lehrermangel abfedern.

 

Mit ihrem Konzept soll sich das grün-schwarze Kabinett bei seiner Sitzung am Dienstag beschäftigen. Eine Ministeriumssprecherin bestätigte einen entsprechenden Bericht der „Südwest Presse“. Demnach soll es Lehrern unter bestimmten Voraussetzungen möglich sein, ihre Unterrichtsverpflichtung vorübergehend zu erhöhen und später wieder entsprechend zu reduzieren.

Schülerzahl wird steigen

In Stuttgart fällt der Lehrermangel an den unterschiedlichen Schularten verschieden aus. Zu Beginn des Schuljahrs 2019/2020 etwa fehlten an acht Grundschulen in Stuttgart Lehrer, an zwei Schulen wurden noch Rektoren gesucht. „Wir haben zwar eine Krankheitsreserve von 800 Stunden, doch die sind alle verplant“, erklärte Schulamtsleiter Thomas Schenk damals.

Zudem geht das Statistische Landesamt davon aus, dass die Gesamtschülerzahl in Baden-Württemberg vom kommenden Schuljahr an kräftig steigen wird. Im vergangenen Schuljahr wurden an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen im Land 1,518 Millionen Schüler unterrichtet. Nach der Vorausberechnung der Datenexperten sind im Schuljahr 2030/31 etwa 1,638 Millionen Schüler zu erwarten. Für die Entwicklung sei „in erster Linie der Wiederanstieg der Geburtenzahlen maßgeblich“, erklären die Statistiker.