Das Fleinsbachstadion wird am Wochenende einmal mehr zum Mehrkampf-Mekka. Außer den besten deutschen Nachwuchsathletinnen und -athleten haben sich zwei Stargäste angesagt.

Weltrekorde wie in früheren Jahren durch die Legenden Jürgen Hingsen, Guido Kratschmer und Eva Wilms wird es diesmal mit Sicherheit nicht geben. Und dennoch: durch das Bernhausener Fleinsbachstadion weht an diesem Wochenende erneut ein Hauch von großer Leichtathletik-Welt. Zum einen, weil beim aktuellen Meeting die besten Nachwuchsmehrkämpferinnen und -kämpfer Deutschlands um Fahrkarten zu den internationalen Großereignissen dieser Saison wetteifern. Zum anderen, weil sich zwei Stargäste angesagt haben.

 

Niklas Kaul und Arthur Abele – das sind die herausragenden Namen im mehr als 100 Personen umfassenden Teilnehmerfeld. Der eine ist der Sensationsweltmeister von Katar 2019, als er als jüngster Titelträger der Zehnkampf-Geschichte dann obendrein zu Deutschlands Sportler des Jahres gewählt wurde. Der andere kürte sich 2018 in Berlin nicht weniger überraschend zum Europameister. Nun machen der Mainzer und der Ulmer auf den Fildern Station. Zwar werden sie keinen kompletten Wettkampf bestreiten. Doch soll Bernhausen in einigen ausgewählten Disziplinen ein Testlauf für die eine Woche später in Götzis stattfindende WM-Qualifikation sein. Für Abele geht es auch darum, nach mehreren schweren Verletzungen wie einem Achillessehnenriss und einer Schulteroperation wieder in die Spur zu finden. Im Zehnkampf sind für Kaul als Bestleistung 8691 Punkte notiert, für Abele 8605. Zur Einordnung: in der ewigen deutschen Bestenliste belegen sie damit die Plätze fünf und zehn.

„Veranstaltung enorm aufgewertet“

„Durch ihre Teilnahme wird unsere Veranstaltung natürlich enorm aufgewertet“, sagt Florian Mertens. Der Chef der gastgebenden LG Filder und sein Organisationsteam freuen sich, dass nach den coronabedingten Zwangspausen von zuletzt nun erstmals wieder alles ohne Einschränkungen über die Bühne gehen kann. Mertens formuliert es so: „Das Mehrkampf-Mekka Bernhausen lebt wieder auf.“

Im eigentlichen Wettbewerb, bei den Juniorinnen und Junioren, geht der Blick derweil nach Israel und Kolumbien. Die Besten wollen sich eine gute Ausgangsposition für die Nominierung zu den U-18-Europameisterschaften im Juli in Jerusalem und den U-20-Weltmeisterschaften im August in Cali verschaffen.

LG-Filder-Asse nun in höherer Altersklasse

Für die Mehrkampfasse der LG Filder dürfte dieses Ziel allerdings zu früh kommen. Der amtierende deutsche U-18-Zehnkampfmeister Emanuel Molleker, Moritz Eisold, Pascal Schnepp und die ebenfalls zur nationalen Spitze zählende Siebenkämpferin Tabea Eitel befinden sich jeweils in ihrem ersten Jahr der Altersklasse U 20. „Im nächsten Jahr werden ihre Chancen auf internationale Qualifikationen deutlich größer sein“, sagt Florian Bauder, der als Heimtrainer der Genannten sowie zudem als Landestrainer fungiert.

Beginn ist am morgigen Samstag und am Sonntag jeweils um 9.30 Uhr. Außerdem finden im Rahmen der Konkurrenz die baden-württembergischen U-20-Mehrkampfmeisterschaften statt. Der Eintritt ist durchgängig frei.