Die Nachwuchspolitiker von L.-E. dürfen sich bereits Jugendgemeinderäte nennen. Im Oktober können Jugendliche nun die Jugendvertretung erstmals selbst wählen. Daniel Krusic wird dann erneut auf der Liste stehen.

Leinfelden-Echterdingen - Keine Disco, kein Kino und auch sonst zu wenig Treffpunkte: Leinfelden-Echterdingen hat für Jugendliche, die abends etwas unternehmen wollen, nur wenig zu bieten. Folglich zieht es diese zum Tanzen, Feiern und Chillen nach Filderstadt oder gar nach Stuttgart. Das will Daniel Krusic ändern. „Wir müssen Räume schaffen, wo junge Leute ihre Persönlichkeit voranbringen können“, sagt der 20-Jährige. Auch deshalb steht für ihn fest, dass er sich für den ersten – von Schülern und anderen jungen Leuten in L.-E. gewählten – Jugendgemeinderat der Großen Kreisstadt aufstellen lassen wird.

 

Aber der Reihe nach: Mitte Oktober können die Jugendlichen von L.-E. zum ersten Mal zur Wahlurne schreiten, um Menschen zu wählen, die ihre Interessen gegenüber den Verantwortlichen der Stadt vertreten. Das es soweit gekommen ist, haben sie dem Engagement von Daniel Krusic zu verdanken. Im Dezember 2015 hat er gemeinsam mit einem Freund und einer Unterschriftenaktion dafür gesorgt, dass es auch in L.-E. eine Jugendvertretung gibt.

Mittlerweile dürfen sich die Nachwuchspolitiker auch Jugendgemeinderäte nennen. Mitte Oktober nun soll dieses politische Gremium mit einer echten Wahl legitimiert werden. „Dieses Ziel haben wir erreicht“, sagt Krusic. Und: „Wir hoffen auf eine rege Wahlbeteiligung.“ Der 20-Jährige sitzt als Sprecher der aktuellen Gruppe in fast allen kommunalpolitischen Gremien. Er hört sich auch trockene Themen aufmerksam an – auch wenn diese zunächst nichts mit Jugendlichen zu tun haben. Langweilig wird es dem jungen Mann dabei nie, wie er sagt. Denn: „Wir werden das alles einmal erben.“ Sofern habe ein jedes Thema mit der Jugend in Leinfelden-Echterdingen zu tun.

Etwa 3300 Jugendliche können zur Wahl gehen

Krusic würde allerdings nie von der Jugend an sich sprechen. Denn: „Jugendliche sind so unterschiedlich, wie alle Menschen“, sagt er. Noch dazu befinden sie sich meist gerade in einer Umbruchphase. Sie wollen oder müssen ihr Leben selbst ausrichten. Damit seien ihre Interessen auch nur schwer zu fassen. „Wir versuchen es dennoch“, sagt er.

Der aktuelle Jugendgemeinderat habe sich insbesondere für den Neubau des Jugendhauses Areal eingesetzt und ärgert sich, dass dieses nun kleiner werden soll, als zunächst geplant. Auch freies W-LAN haben sich die Nachwuchspolitiker auf ihre Fahnen geschrieben. „Im Oktober wird es einen neuen Jugendgemeinderat geben – mit neuen Leuten und vielleicht auch neuen Ideen“, sagt Krusic.

In allen weiterführenden Schulen werden dann Wahllokale eingerichtet. Junge Leute, die nicht mehr zur Schule gehen, sollen ihre Stimmen im Leinfelder Rathaus abgeben können. Etwa 3300 Jugendliche sind derzeit in der Großen Kreisstadt wahlberechtigt. Sie alle werden eine Wahlbenachrichtigung erhalten.