Der Gemeinderat von Leinfelden-Echterdingen hat seine Stellungnahme zum Regionalverkehrsplan abgegeben. Die Räte sind mit der Stadtverwaltung einig – bis auf einen Punkt, bei dem sich Widerspruch regte.

Leinfelden-Echterdingen - Im Regionalverkehrsplan der Region Stuttgart werden die Weichen für die Verkehrsentwicklung gestellt. Doch der aktuell gültige Plan stammt noch aus dem Jahr 2001 und geht auf Daten zurück, die rund 20 Jahre alt sind. Deshalb liegt nun ein Entwurf vor, in dem 280 Vorschläge enthalten sind. Sie sollen bewirken, dass der Verkehr auf den Straßen und den Schienen rund um Stuttgart besser fließen kann. Von den Maßnahmen betroffen ist auch Leinfelden-Echterdingen. Die Kommune muss ihre Stellungnahme bis zum 24. April abgeben und legte sie am Dienstag dem Gemeinderat vor.

 

Die Kommune begrüßt die Verlängerung der U5 und U6

Die Mitglieder des Gremiums waren weitgehend einig mit den Anmerkungen der Stadtverwaltung. Die kritisiert in ihrer Stellungnahme, dass der Erhalt und die Nutzung der Gäubahnlinie für künftige Schienenverkehre im Verfahren für S 21 offengeblieben sei. Die Linie sei wichtig als Entlastung der Stammstrecke und biete bei Störungen zusätzliche Ausweichmöglichkeiten, heißt es. Außerdem begrüßt die Kommune die Verlängerung der bereits in Planung befindlichen Verlängerung der Stadtbahnlinien U5 zur Markomannenstraße sowie der U6 zum Flughafen. Eine angedachte tägliche Frühanbindung des Flughafens mit der S3 sowie Zubringern bei anderen Linien werden ebenso positiv gesehen. Als vorteilhaft wird zudem eine Tangentiale zwischen Böblingen und Nürtingen betrachtet. „Diese darf jedoch nicht zu Lasten des bestehenden S-Bahnverkehrs in L.-E. gehen“, so die Forderung. Die Stadt will außerdem zwingend in den weiteren Prozess einbezogen werden.

Der Ausbau der Autobahn wird positiv bewertet

Beim Straßenverkehr legt die Stadtverwaltung in ihrer Stellungnahme größten Wert auf die Konzentration des Durchgangsverkehrs auf die A8 und die B27. Ein Ausbau der Autobahn wird genauso positiv bewertet wie der der Schnellstraße. „Allerdings ist auf ausreichenden Lärmschutz zu achten“, heißt es. Der erste Bauabschnitt der Nord-Süd-Straße – auch als Osttangente Leinfelden bezeichnet – soll nach Wunsch der Kommune eine deutlich höhere Dringlichkeit bekommen und in das klassifizierte Straßennetz aufgenommen werden. Man verspricht sich davon eine deutliche Entlastung der Ortsdurchfahrten von Leinfelden und insbesondere Echterdingen.

Lediglich bei der Umfahrung im Osten von Sielmingen regte sich Widerspruch. „Das geht uns nichts an und sollte aus der Stellungnahme rausgenommen werden“, so Hans Huber, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler. Die Straße sollte stattdessen Bestandteil einer Teilraumuntersuchung „Filder“ werden, was in der Stellungnahme entsprechend geändert wurde. Einem einstimmigen Beschluss stand somit nichts im Wege.