Auf der Leipziger Buchmesse feiert sich die Verlagsbranche, unterdessen laufen ihr die Kunden weg. Doch Lesen lässt sich nicht verordnen, man muss etwas dafür tun, meint Stefan Kister.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Stuttgart - Der Waffenhandel blüht, wie neueste Zahlen belegen. Hersteller von Tötungsmaschinerien aller Art können sorglos in die Zukunft schauen. Ganz im Gegensatz zu der Branche, die in diesen Tagen in Leipzig zu ihrem Frühjahrstreffen zusammenkommt. Bücher, diese friedlichsten aller Produkte, sind immer schwerer unter die Leute zu bringen. Was der Börsenverein des Deutschen Buchhandels sich in den letzten Jahren unverdrossen schöngerechnet hat, lässt sich nicht länger unter dem immer fadenscheiniger werdenden Deckmäntelchen des Zweckoptimismus verbergen. Die Löcher werden größer. Den Verlagen laufen die Leser weg, der Buchmarkt ist in der Krise.