Die Proteste der Landwirte gegen die Agrarpolitik reißen nicht ab. Bauern kämpfen aber auf verlorenem Posten – der Zeitgeist tickt ökologisch.

Stuttgart - Die Bauernproteste in Deutschland seien ihr zu radikal, teilte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner mit und gab als Beleg systemkritische Äußerungen im Internet an. Dabei hat die Winzertochter Klöckner ausgeblendet, wie gewalttätig Bauernproteste ablaufen können: Seit Jahren kann das in Frankreich beobachtet werden, wo Landwirte in Wut Autobahnen und Bahngleise blockieren und Feuer entfachen, die hohe Schäden verursachen. Die seit Herbst 2019 laufenden Proteste der außerhalb der offiziellen Bauernverbände auftretenden Gruppe „Land schafft Verbindung“ in Deutschland sind da vergleichsweise harmlos: angemeldete Traktorfahrten, grüne Kreuze auf den Äckern und Mahnfeuer in den Dörfern, über die vorher die freiwillige Feuerwehr informiert wird.