Wenn es ernst wird, muss es schnell gehen. Um 19 Uhr hat die THW-Zentrale in Bonn die örtlichen Katastrophenhelfer angefordert, um 23 Uhr sind insgesamt 29 Helfer aus Leonberg und Böblingen mit ihren Fahrzeugen Richtung Magdeburg aufgebrochen.

Leonberg/Böblingen - Wenn es ernst wird, muss es schnell gehen. Um 19 Uhr hat die THW-Zentrale in Bonn die örtlichen Katastrophenhelfer angefordert, um 23 Uhr sind insgesamt 29 Helfer aus Leonberg und Böblingen mit ihren Fahrzeugen Richtung Magdeburg aufgebrochen. Zusammen mit der Ortsgruppe aus Backnang können die THW-Leute vor allem mit großen Pumpen dienen, die pro Minute die Menge von 60 000 Litern Wasser abtransportieren können.

 

„Das ist für uns eine Pflichtaufgabe“, erklärt Simon Salin, der Vize-Ortsbeauftragte der Leonberger, „wir müssen helfen, wenn wir angefordert werden.“ Und so gab es kein Fackeln, bis Samstag 23 Uhr war eine Gruppe von 16 Helfern zusammen gestellt, dazu zwölf aus Böblingen. Das Kreis-THW-Team ist zunächst nach Wertheim gefahren, wo sich alle Helfer aus Baden-Württemberg gesammelt haben. Aus der Region waren das noch die Gruppen aus Backnang, Schorndorf, Stuttgart und Bietigheim.

Großes THW-Zeltlager auf einem Baumarkt-Parkplatz

Tief in der Nacht sind die THW-Leute angekommen, und wurden erst einmal in Magdeburg verteilt. „Unsere Helfer wurden zu einem großen Parkplatz vor einem Baumarkt geschickt“, erzählt Simon Salin. In der THW-Fachsprache nennt sich das „Bereitstellungsraum“, de facto ist es vor allem ein riesiges Zeltlager mit 2000 jungen Menschen, die dort campieren. „Das sieht ein bisschen so aus wie beim Breuningerland Sindelfingen“, sagt Simon Salin. Genauer gesagt ist es das Einkaufszentrum Börde bei Magdeburg.

Wo sonst Kunden Möbel oder Tütenmilch kaufen, ist ist ein großes Camp entstanden. „DieBevölkerung kommt mit Privatautos und bringt uns Lebensmittel“, berichtet der Leonberger THW-Chef Matthias Schultheiß, „da gibt es eine große Hilftsbereitschaft.“ Ziemlich abgeschottet haben die Helfer zunächst auf ihren Einsatz geharrt. „Wir müssen für 48 Stunden autark sein“, berichtet Thomas Weinhardt, der Böblinger Ortsbeauftragte, der mit 13 Mann vor Ort ist. Die Kompetenz der Mannen aus dem Kreis Böblingen ist abpumpen. Damit alles reibungslos funktioniert, wurde zunächst die Technik abgestimmt. Dann hieß es: warten. „Erst wenn der Scheitelpunkt der Flut erreicht ist, macht es Sinn, abzupumpen“, sagt Weinhardt, „deswegen hat sich alles verzögert.“ Am Nachmittag dann mussten die Helfer aus dem Kreis Böblingen zusammen mit ihren Kollegen aus Backnang ran, Wasser abpumpen und Deiche „verteidigen“, wie es in der THW-Sprache heißt.