Das Kreditinstitut verbessert im Marktbereich sein Ergebnis. Das liegt auch am kostenlosen Girokonto.

Leonberg - In und um Leonberg wird weiter gutes Geld verdient. Die Commerzbank hat im vergangenen Jahr ihre positive Entwicklung im Marktbereich Leonberg – hierzu zählen der Altkreis sowie die Filialen in Leonberg, Echterdingen und Filderstadt – fortsetzen können. Im Privat- und Unternehmerkundensegment stieg das Geschäftsvolumen gegenüber dem Vorjahr um 14,6 Prozent auf 265 Millionen Euro. Insgesamt wurden im Marktbereich netto 568 neue Kunden hinzugewonnen.

 

„Die Bereitschaft zum Wechsel der Bankverbindung ist so hoch wie nie zuvor“, sagt Marco Chawawczak, der Leiter des Commerzbank-Marktbereichs Leonberg. „Wichtiger Erfolgsfaktor ist das kostenlose Girokonto. Das bieten wir weiterhin an.“

Keine Panikkäufe

Das seit zehn Jahren andauernde Zinstief macht den Kunden indes zu schaffen. „Bei null Prozent Zinsen und 1,5 Prozent durchschnittlicher Inflation haben Kunden auch 2019 wieder einen Teil ihres Vermögens verloren. Seit Ende 2010 liegt dieser Wertverlust pro Bundesbürger insgesamt bei 1638 Euro – auch in Leonberg“, betont Chawawczak. „Jeder Anleger muss sich überlegen, ob er seine Anlagen unverzinst auf einem Tages- oder Festgeldkonto belässt– das gilt auch in der derzeitigen Krise.“

Die Experten der Commerzbank erwarten nach einer Rezession bereits in der zweiten Jahreshälfte eine Erholung in der Realwirtschaft und damit auch an den Börsen. „Wer sein Geld mittelfristig angelegt und breit gestreut hat, sollte Ruhe bewahren. Panikverkäufe sind das Schlimmste, was man jetzt tun kann“, sagt Chawawczak .

Auf der anderen Seite sorgte das Zinstief für einen deutlichen Zuwachs im Kreditgeschäft. So wurden im Marktbereich Leonberg 2019 neue Baufinanzierungskredite in Höhe von 26 Millionen Euro ausgezahlt. Das sind 9,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Ratenkredite waren im vergangenen Jahr ebenfalls stark gefragt. Hier wurden im Marktbereich 3,8 Millionen Euro neu vergeben (plus 16,1 Prozent). Das Kreditvolumen ist um 11,2 Prozent gewachsen und betrug rund 120 Millionen Euro zum Jahresende.

Immer mehr läuft über’s Smartphone

Privatkunden, die wegen der Corona-Krise in Kurzarbeit sind, verspricht das Unternehmen Zahlungspausen bei Ratenkrediten. Kleinunternehmer und Mittelständler, die Liquiditätsengpässe oder Kreditbedarf haben, würden zu den neu aufgesetzten KfW-Corona-Kreditprogrammen des Bundes beraten.

Ihre mobilen Angebote will die e Commerzbank, die in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiert, weiter ausbauen. „Über das Smartphone haben sich Ende 2019 mehr als zwei Drittel aller digitalen Nutzer eingeloggt, ein Jahr zuvor waren das erst 43 Prozent“, sagt Chawawczak. In Leonberg liegt der Anteil aktiver Online-Banking-Nutzer inzwischen bei mehr als 71 Prozent. „Unser Ziel: Bis Ende 2023 sollen alle Produkte auf dem Smartphone abschließbar sein.“

Das bedeute aber nicht, dass Kunden auf persönliche Beratung verzichten müssen. „Wir zwingen niemanden in die digitale Welt“, versichert der Marktbereichsleiter. Zwar ist die Leonberger Filiale coronabedingt derzeit geschlossen. Doch grundsätzlich setzt das zwölfköpfige Team weiterhin stark auf Beratung und Service.

„Unsere Zahlen sprechen für sich“

Marco Chawawczak geht davon aus, dass dies auch in den kommenden Jahren der Fall sein wird. Zwar will die Commerzbank ihre derzeit rund 1000 Filialen deutschlandweit binnen der kommenden zwei Jahre auf 800 reduzieren. Dass Leonberg auf der „roten Liste“ stehen wird, glaubt der Marktbereichsleiter nicht: „Unsere Zahlen sprechen für sich.“