Fahrbahnerneuerung auf der A 8: Zwischenzeitlich reicht die Blechkolonne vom Ost-Anschluss zurück bis nach Pforzheim. Auch auf der B 295 und in der Stadtmitte geht bisweilen nichts mehr. Die Pfingstferien könnten Entlastung bringen.

Leonberg - Auf der A 8 gibt es in Fahrtrichtung München zwischen Pforzheim-Süd und dem Dreieck Leonberg 18 Kilometer Stau.“ Wer gestern morgen die Verkehrsnachrichten im Radio hörte, hat sicher zuerst seinen Ohren nicht getraut.

 

Die neue Baustelle auf der A 8 zwischen den Abfahrten Leonberg-West und -Ost hat für einen Superstau gesorgt, der im Tagesverlauf zwar auf rund sieben Kilometer zusammenschrumpfte. Aber noch immer reicht das Verkehrsaufkommen aus, um in Leonberg und auf den umliegenden Strecken wie etwa der B 295 Richtung Renningen die Straßen zu verstopfen.

Da ist gestern Morgen einiges zusammengekommen. Montäglicher Berufsverkehr und dann die neue Baustelle am Autobahndreieck. Zwar bleiben drei Spuren erhalten, die nur verschmälert sind. Doch direkt hinter der Auffahrt Leonberg-West scheint die Verkehrsführung aus Hinweisschildern und gelben Linien eher in die Irre als auf den richtigen Weg zu führen.

Bei der Ausschilderung wird nachgebessert

Während die äußerste linke Spur in Richtung Gegenfahrbahn geleitet wird, gehen die beiden rechten Spuren nach rechts Richtung Abfahrt Leonberg-Ost. Dort gibt es eine Parallelfahrbahn, die Durchfahrt Richtung Süden funktioniert ohne Probleme. Doch das ist vielen Fahrern nicht klar, sie fädeln in die äußerste linke Spur ein. Der Verkehr von drei Spuren drängt auf eine – kein Wunder, dass es sich staut.

Das ist mittlerweile auch dem Regierungspräsidium Stuttgart klar geworden, das die Baustelle federführend betreut. Die Verantwortlichen haben sich die Situation vor Ort angeschaut. „Wir werden nachbessern“, erklärt Katja Lumpp, die Pressesprecherin der Behörde. Zur Verwirrung beigetragen habe, dass sowohl auf Schildern als auch mit Piktogrammen auf der Fahrbahn die Fahrer darauf aufmerksam gemacht werden sollten, sich richtig einzuordnen.

„Bisher sind auf den drei Fahrstreifen zwischen Leonberg-West und Leonberg-Ost mit gelber Farbe die Piktogramme A  8 und A 8/A 81 und A 81 aufgebracht“, erklärt Lumpp. „Offenbar nehmen die Fahrer den Mischfahrstreifen A 8/A 81 über die Parallelfahrbahn nicht als Alternative in Richtung München wahr.“ Deshalb würden nun alle drei Spuren mit „A 8“ gekennzeichnet und die A 81 nur als Ausfahrt ausgewiesen.

Gleiche Baustellenführung auf der Gegenseite

Bis zum Ende dieser Woche soll die gleiche Baustellenführung auch in der Gegenrichtung fertig sein. Erst dann starten die eigentlichen Arbeiten. Für 13 Millionen Euro wird zwischen Heimsheim und Leonberg-West beidseitig der Flüsterasphalt erneuert. Zwischen den Abfahrten West und Ost werden zudem alte Betonplatten ausgebaut und Flüsterasphalt aufgetragen. Bis Ende September soll alles fertig sein.

Verwirrung gab es am Wochenende auch in Leonberg. So zeigte etwa an der Einmündung der Berliner in die Südrandstraße das Verkehrsschild an, dass die Auffahrt Richtung München frei, dafür die Richtung Karlsruhe/Heilbronn gesperrt sei. An der Auffahrt war dann jeweils das Gegenteil der Fall. Nur ein kleiner Trost: Die Auffahrt nach Karlsruhe und Heilbronn ist jetzt auch dicht, voraussichtlich bis Anfang Juli. Richtung München geht es sogar erst wieder von Ende August an.

„Der Fahrbahnbelag muss ausgetauscht werden, Beeinträchtigungen sind an einer so viel befahrenen Strecke nicht zu vermeiden“, meint die Sprecherin des Regierungspräsidiums. Die Staus würden weiter beobachtet. Erfahrungsgemäß nehme der Stau etwas ab, wenn sich die Fahrer an die neue Verkehrssituation gewöhnt hätten.

Ähnliches erklärt die Leonberger Stadtsprecherin Undine Thiel: „Belastungen für Leonberg wird es weiterhin geben, aber sicher nicht mehr in diesem Ausmaß.“

Entspannung ist vielleicht in Sicht, die Pfingstferien beginnen am Montag. Doch das ist nur ein kleiner Trost. Thiel: „Baustellen gehen nie spurlos an einer Stadt vorbei, die direkt an der Autobahn liegt.“