Während der Fasnet und der Erkältungszeit kommen rund 20 Prozent weniger Menschen zu Spendeterminen. Am Freitag gibt es in der August-Lämmle-Schule die nächste Möglichkeit.

Leonberg - „Wir wissen nicht, was uns beim Blutspendetermin am Freitag erwartet.“ Danny Rapp vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Leonberg ist skeptisch. „Es wird eine Überraschung für uns, wie viele Spender tatsächlich kommen.“ Von 14.30 bis 19.30 Uhr lädt das Leonberger DRK an diesem Freitag zur Blutspende in die August-Lämmle-Schule ein. Es ist der erste von drei festen Terminen jedes Jahr. Doch der Zeitpunkt jetzt am Ende des Winters ist mehr als ungünstig.

 

Grippewelle und Erkältungen machen nicht nur dem DRK in Leonberg zu schaffen. „Wir verzeichnen derzeit eine rückläufige Spenderzahl“, sagt Matthias Kohlbecker, der beim Blutspendedienst Baden-Württemberg/Hessen die Kreise Böblingen, Ludwigsburg und Tübingen betreut. Auch die Fasnet sei immer eine problematisch Zeit. Die Menschen seien anderweitig beschäftigt, die Hallen stehen oftmals nicht zur Verfügung. Zwischen 10 und 20 Prozent weniger Menschen kämen derzeit zu den Terminen. Und von denen dürfen dann auch nicht alle ihr Blut abgeben. „Die Grippeviren und Bakterien sind auch im Blut. Die kann man nicht rausfiltern. Dann kann nicht gespendet werden. Ebenso, wer vor weniger als vier Wochen Antibiotika genommen hat“, erklärt der Kohlbecker. Wer sich unsicher ist, solle dennoch zum Blutspendetermin erscheinen. „Wir haben Ärzte vor Ort, die sich das anschauen und dann entscheiden, ob eine Spende möglich ist oder nicht“, erläuter der Referent. Das gilt auch für die Erstspender.

Um möglichst viele Reserven zu mobilisieren, hat das DRK Menschen angeschrieben, die bereits ihr Blut abgegeben haben. „Dazu gehören Menschen mit der Blutgruppe Null negativ, die universal einsetzbar ist. Aber auch Leute mit Rhesus-Faktor negativ oder mit seltenen Blutgruppen wie AB positiv“, sagt Kohlbecker.

Dass Blutspendetermine auch als Werbeplattform benutzt werden, musste der Blutspendedienst jetzt leidvoll erfahren. Ein Unternehmen, das auch im Altkreis aktiv ist, hatte in verschiedenen Kommunen angeboten, Werbung für dortige Termine zu machen und zudem eigene Mitarbeiter und Kunden aktiv dazu zu bewegen, teilzunehmen. Allerdings hatten Mitarbeiter der Firma die Blutspenden dazu genutzt, um Kunden und Mitarbeiter zu gewinnen. Die Firma war zudem davon ausgegangen, einen Infostand bei den Terminen aufbauen zu können. Die Kooperation hat der Blutspendedienst mittlerweile aufgekündigt. „Wir hatten vor Jahren schon Anfragen von Krankenkassen. Denen haben wir immer abgesagt. Eine Blutspende ist keine Plattform, um Mitglieder oder Kunden zu gewinnen“, erklärt Matthias Kohlecker. Der Blutspendedienst sei zwar offen für jede Unterstützung von ortsansässigen Unternehmen. „Aber indem diese ihre Mitarbeiter motivieren, ihr Blut abzugeben.“ In einigen Großunternehmen, etwa bei Hewlett Packard oder IBM im Kreis Böblingen, sei die Bereitschaft sogar so groß, dass eigene Blutspendetermine bei den Firmen angeboten werden können. „Da gibt es wirklich eine große Resonanz.“

Die nächsten Termine

Leonberg
morgen, August-Lämmle-Schule, Gerlinger Straße 43-47, 14.30 bis 19.30 Uhr.

Weissach
Freitag, 6. März, Festhalle Flacht, Friolzheimer Straße,15.30 bis 19.30 Uhr.

Hemmingen
Donnerstag, 16. April, Gemeinschaftshalle, Friedenstraße 34, 15.30 bis 19.30 Uhr.

Korntal-Münchingen
Donnerstag, 9. April, Realschule Korntal, Goerdeler Straße 15a, 15.30 bis 19.30 Uhr.

Magstadt
Freitag, 24. April, Festhalle, Alte Stuttgarter Straße 66, 15.30 bis 19.30 Uhr.

Ditzingen
Freitag, 24. April, Fuchsbau, Leonberger Straße 39, 15.30 bis 19.30 Uhr.

Alle Termine
www.drk-blutspende.de.