Der Finanzausschuss gibt einstimmig die nötigen 70 000 Euro frei.

Leonberg - Was dem Finanzausschuss des Gemeinderates vor zwei Wochen noch zu teuer war, hat er nun einstimmig gebilligt: An der Einfahrt der Bahnhofstraße in die Kreuzung am Hirschbrunnen wird ein Blitzer montiert. Seine Anschaffung kostet rund 70 000 Euro.

 

Was sind die Gründe für diesen Schritt? Die Bahnhofstraße darf in östlicher Richtung nur bis auf Höhe der Rutesheimer Straße befahren werden. Ab hier gilt dann, außer für die Anlieger, ein Verbot für Fahrzeuge aller Art. Die Anlieger dürfen wiederum noch bis auf Höhe Hirschbrunnenplatz fahren. Ab dort ist die Einfahrt in die Grabenstraße, die Graf-Eberhard-Straße und die Eltinger Straße für alle Fahrzeuge verboten – ausgenommen die Linienbusse.

Doch nutzen, trotz einer unmissverständlichen Beschilderung, meist ortskundige Autofahrer häufig die Gelegenheit, um mal schnell aus der Bahnhofstraße in den Hirschbrunnenplatz einzufahren. Aber auch Auswärtige werden von den Navigationsgeräten in die Bahnhofstraße geleitet und sind dann verunsichert. Dabei kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen bei den teils waghalsigen Abbiegemanövern, bei denen auch Fußgänger erheblich gefährdet werden.

Bußgeld: Bis zu 200 Euro

Vor diesem Hintergrund hat das städtische Ordnungsamt vorgeschlagen, einen Blitzer zu installieren, um die Verkehrssünder per Foto zur Rechenschaft ziehen zu können. Dazu sollen auch Kontaktschleifen in den Boden der Bahnhofstraße eingelassen werden.

Bei dieser Anlage kann sich die Verwaltung nicht nachsagen lassen, dass sie diese zum Aufbessern der Stadtkasse installieren will. Wer hier abbiegt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, aber es ist kein „echter“ Rotlichtverstoß mit einem Bußgeld von bis zu 200 Euro. Ein solcher käme nur in Frage, wenn bei einer Ampel die Rotphase nicht beachtet wird. Hier dagegen liegt lediglich ein Verstoß gegen das „Verbot für Fahrzeuge aller Art“ vor, der 20 Euro kostet.

„Diese Anlage dient ausschließlich der Verkehrssicherheit, eine Amortisation ist selbst mittelfristig nicht zu erwarten“, hatte der Ordnungsamtsleiter Jürgen Beck den Finanzausschuss vor zwei Wochen informiert. Was die Stadträte angesichts der hohen Investition nachdenklich stimmte und sie die Verwaltung beauftragten nach günstigeren Möglichkeiten zu suchen. Etwa zu prüfen, ob vorhandene Anlagen zeitweilig in der Bahnhofstraße eingesetzt werden können. Das wurde getestet und es hat sich gezeigt, dass es technisch zwar möglich ist, aber auch mit Kosten und jedes Mal mit einem großen Zeitaufwand verbunden ist.