Die Sportfischer bieten bei ihrem Seefest Forellen in allen Variationen.

Leonberg - Fischliebhaber kommen beim Seefest der Leonberger Sportfischer immer auf ihre Kosten. Auf dem Grill und in den Pfannen brutzeln Forelle Müllerin, Zander und Gambas. Aus dem Ofen kommen frisch gerauchte Forellen und eingewickelt in Folie gibt es die besondere Spezialität: Eine gedünstete Forelle, gefüllt mit in Weißwein marinierten Zwiebeln.

 

Allerdings kommt bei dem Fest kein eigener Fisch auf den Grill. Das würden die heimischen Seen in der Menge nicht hergeben. Die 700 Kilo Fisch für das Fest stammen von einem Lieferanten aus dem Schwarzwald.

700 Kilo Fisch für das Fest

Damit die Sportfischer das Jahr hindurch angeln können, werden zweimal im Jahr Jungfische in den Tiefenbachsee und den Hedersbachsee eingesetzt. „Dafür haben wir jetzt einen Fischtransportbehälter gekauft“, berichtet der zweite Vorsitzende, Martin Lettenmeier. Die Jungfische werden bei einem Züchter gekauft wenn sie sechs bis 15 Zentimeter groß sind. Sie kommen in den Transportbehälter, der mit einer Sauerstoffanlage ausgestattet ist. Dann werden sie mit dem Kescher aus dem Behälter gefischt und in den See gesetzt. Dort dürfen sie zwei bis drei Jahre wachsen, bis sie geangelt werden können. Allein 1000 kleine Karpfen sind dabei, außerdem Schleie, Hecht, Forelle, Zander, Barsch und Welse.

Bei sonnigem, aber nicht zu heißem Wetter ist das Fest bestens besucht, zu den Haupt-Essenszeiten bilden sich Schlangen an Kasse, Zanderbratstelle und Bierwagen, obwohl das Fest seit letztem Jahr bereits zwei Stunden früher öffnet als in den Vorjahren. Das Seefest ist einfach beliebt.

Dabei ist es für den kleinen Verein mit seinen vierzig Mitgliedern gar nicht so einfach, für die beiden Tagen ausreichend Helfer zu bekommen. „Pro Tag werden beim Fest 30 Leute benötigt“, erklärt der Erste Vorsitzende Steffen Feuchter. „Weil einige unserer Stammhelfer dieses Jahr im lange geplanten Urlaub sind, haben wir sehr viele Helfer aktiviert, die gar nicht im Verein sind, darunter Freunde und Familie.“ Da ist ein Dank für die vielen Helfer angebracht. Dafür hat sich die gelernte Konditorin Natalie Funk etwas Besonderes ausgedacht: Sie hat einen großen Kuchen in Karpfenform gebacken. „Den gebackenen Karpfen werden wir am Sonntag gemeinsam schlachten“, freut sich Feuchter.

Auch Wanderer stoßen dazu

Nach einem zweieinhalbstündigen Rundgang treffen am Spätnachmittag noch fünfundzwanzig hungrige Wanderer zur Stärkung beim Seefest an. Die Vorsitzende der Frauen-Union, Elke Staubach, hat zu einer Erkundung der Seen in Leonberg eingeladen. Geführt wurde die 25-köpfige Gruppe von Ortwin Rau von der Umweltgruppe „Schlammbrüder“ des Bürgervereins Eltingen. Vor allem das Tiefenbach-Biotop hat alle fasziniert. „Hier gibt es sehr viele Arten von Wildbienen, Schmetterlingen und Libellen“, berichtet Staubach.

Dann geht es weiter zu den etwas versteckt liegenden Teichelseen, am Trockenbiotop Girshalde vorbei durch den Wald zum Hirschkäfermeiler, den die Schlammbrüder angelegt haben. Mindestens einen Hirschkäfer soll es dort geben. Ein Foto aus dem Jahr 2014 beweist es. Die Tiere sind selten geworden. „Den Hirschkäfer haben wir allerdings nicht gesehen“, bedauert Staubach, „dafür aber leider einen wild entsorgten PKW ohne Nummernschilder“.