In Höfingen hat die Stadt 56 Menschen in den Wohnungen an der Hirschlander Straße untergebracht.

Leonberg - Gut eine Viertelmillion Euro weniger als ursprünglich geschätzt hat der Bau der Unterkunft für Flüchtlinge und Obdachlose in Höfingen an der Hirschlander Straße gekostet. Das geht aus der Abschlussrechnung hervor, die das städtische Gebäudemanagement dem Gemeinderat vorgelegt hat.

 

Ausgegangen sind die Planer seinerzeit von rund 1,77 Millionen Euro. Gekostet haben die beiden Häuser letztendlich 1,54 Millionen Euro. Einsparungen waren sowohl bei den Baukosten, bei der Erschließung als auch bei den Außenanlagen möglich. Bei den Nebenkosten reichte die geplante Summe nicht aus, denn es musste ein Gutachten eingeholt werden, wie das Aushubmaterial abfallrechtlich einzustufen sei. Auch die Erkundung des Baugrundes wurde etwas teurer.

Sicherheitsdienst bewachte Baustelle

Bei den Mehrausgaben zu Buche geschlagen haben auch die Kosten für einen Sicherheitsdienst, den die Stadt eingesetzt hat. Der hat vor dem Hintergrund, dass vermehrt Anschläge auf Baustellen für neue Flüchtlingsunterkünfte stattgefunden haben, die Baustelle nachts bewacht.

Angesichts des zu erwartenden Flüchtlingsstroms ist Leonberg eine der Kreiskommunen gewesen, die baulich am schnellsten reagiert haben. Bereits 2014, als deutlich wurde, dass nach der Erstunterbringung der Asylsuchenden durch den Landkreis für ihre anschließende Unterbringung Wohnraum geschaffen werden muss. Die Flüchtlinge haben, wenn sie selbst keine Wohnung finden, den Status eines Obdachlosen, für dessen Unterbringung die Kommune von Gesetzes wegen sorgen muss.

Die Planung begann 2014, der Bau bereits 2015

Weil aufgrund der damaligen Flüchtlingszahlen erwartet wurde, dass bis Ende 2014 etwa 200 000 Flüchtlinge nach Deutschland kommen werden, wurde bereits im August 2014 die Aufnahmequote für Leonberg von 45 auf 57 erhöht. Vor diesem Hintergrund wurde beschlossen, zügig in der Hirschlander Straße bei der Strohgäuhalle in zwei Gebäuden insgesamt acht Wohnungen für die Unterbringung von bis zu 60 Flüchtlingen und Obdachlosen zu schaffen. Die Bauarbeiten sind im März 2015 gestartet, Ende November 2016 waren die Häuser bezugsbereit.

Unter der Federführung der Sozialen Dienste der Stadt sind die Wohnungen von Dezember 2015 an belegt worden. „Das ist das gesamte Jahr über Zug um Zug geschehen, damit die Menschen sich eingewöhnen können“, schildert Jürgen Rein, der Leiter der Sozialen Dienste. Dabei stehe die Stadt immer in engem Kontakt mit dem Arbeitskreis „Vielfalt“, dessen Mitglieder ehrenamtlich die Asylsuchenden begleiten.

Die ersten sind schon wieder ausgezogen

Gegenwärtig sind in den beiden Gebäuden 56 Menschen untergebracht – vorwiegend Familien (85 Prozent), darunter auch eine achtköpfige Großfamilie. Insgesamt sind 17 Bewohner unter 14 Jahre alt. Aber auch männliche Einzelpersonen wohnen in der Hirschlander Straße.

Jede Wohnung hat vier Zimmer, eine Küche, zwei Duschen und zwei Toiletten. „Mittlerweile sind auch schon zehn Personen aus der Unterkunft ausgezogen“, weiß Jürgen Rein. Einige sind zu Verwandten gezogen – andere in Wohnungen. „Einigen haben wir Sozialwohnungen vermittelt, aber andere haben auch selbst welche auf dem freien Markt gefunden“, sagt Rein.