Die Strecke wird besonders für Pendler ausgebaut und vom Land Baden-Württemberg und dem Bund finanziert.

Leonberg/Ditzingen - Wer in Leonberg wohnt, aber in Ditzingen arbeitet (oder umgekehrt), dem bieten sich für den Arbeitsweg per Rad derzeit zwei Möglichkeiten. Nummer eins: direkt die B 295 entlang, also mitten im Autoverkehr, unterbrochen von kleineren Stücken mit getrennter Wegführung über die Felder.

 

Oder Nummer 2: entspannter und vor allem grüner über den Glemstalradweg. Dafür aber dem Flüsschen folgend um einiges länger.

Bald soll sich die Situation jedoch verbessern. Die Wegvariante Nummer eins soll zu einem richtigen Radweg ausgebaut werden, der zum Großteil weiterhin parallel zur Bundesstraße verläuft und nur im Bereich des Philadelphia-Hofes über die Felder abbiegt. Er beginnt in Leonberg an der Kreuzung Feuerbacher/Strohgäustraße und endet auf der Calwer Straße am Ortseingang Ditzingen.

„Der Radweg ist eine Maßnahme des Landes, wir haben nur die Bereitschaft erklärt, das Projekt in der Durchführung federführend zu begleiten“, erklärt die Leonberger Stadtsprecherin Undine Thiel. Konkret heißt das, der Bund zahlt den Ausbau entlang der Bundesstraße, das Land plant das Wegenetz und die Stadt kümmert sich um die Umsetzung. Das Land fördert den Bau von Radwegen entlang von Bundesstraßen. Von 2017 an sollen 88 solcher Vorhaben wie zwischen Leonberg und Ditzingen mit einer Gesamtlänge von 148 Kilometern realisiert werden.Der ausgebaute Weg wird dann Teil des Radnetzes Baden-Württemberg sein. Die Städte selbst müssen nur für die Teile der Trasse zahlen, die sich innerhalb der Stadtgrenzen befinden.

Nach Angaben der Stadt Leonberg liegt die Route nach Ditzingen auf Platz zwei der meist genutzten Strecken von Berufspendlern innerhalb eines Radius’ von zehn Kilometern. Spitzenreiter ist hier der Weg nach Renningen. Sollten also dank eines sichereren und besser ausgebauten Radweges mehr Pendler aufs Velo umsteigen, würde auch der motorisierte Berufsverkehr entlastet, so das Kalkül. „Radfahrer bevorzugen schnelle und direkte Verbindungen“, sagt die Stadtsprecherin Thiel.

Für die Strecke gab es bereits bei der Radverkehrskonzeption 2013 eine Empfehlung, sie ist auch Bestandteil des Radwegenetzes, das der Landkreis Böblingen erarbeitet hat. Wann sie verwirklicht wird, ist indes noch nicht klar. Zunächst soll ein Ingenieurbüro mit der Planung beauftragt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass für die Realisierung der Trasse Grundstücke gekauft werden müssen. Bis gebaut werden kann, dürfte es 2017 werden.