Seit zehn Jahren hat der DRK-Kleiderladen seinen Sitz im Seedammcenter – doch ohne Ehrenamtliche wäre der Laden kaum möglich. Spenden sind weiterhin gefragt, wobei die Bereitschaft mit der Flüchtlingskrise zugenommen hat.

Leonberg - Leonberg - Schon seit zehn Jahren können die Bürger aus Leonberg und Umgebung ihre gut erhaltenen Kleidungsstücke im DRK-Kleiderladen im Seedammcenter abgeben. Dort werden sie sortiert und an Bedürftige weitergegeben.

 

Das Seedammcenter ist in den insgesamt 25 Jahren des Bestehens die dritte Unterkunft. Ihre Anfangsjahre verbrachte die damalige Kleiderkammer in der Hinteren Straße in der Altstadt, bis die Bäckerei Trölsch Eigenbedarf anmeldete. Von 1995 an betrieb Ursula Reger, die Leiterin der Sozialarbeit des DRK-Leonberg, die „Kleiderkammer mit Garage“ in der örtlichen Feuerwache, bis auch die Stadt hier Eigenbedarf anmeldete. Im Jahr 2006 zog der Laden dann ins Seedammcenter.

Blutdruckmessen und Mini-Brezeln zum Jubiläumstag

Für den Jubiläumstag gab es kostenloses Blutdruckmessen und von der Bäckerei Trölsch gesponserte Mini-Brezeln. Zur Ladenöffnung um 15 Uhr standen auch schon die ersten Kunden vor der Tür. „Wir haben unsere Stammkundschaft“, erzählt Ursula Reger. Dazu zählen Obdachlose, Alleinerziehende und Schüler oder Studenten mit kleinem Geldbeutel. „Bei uns bekommt man schließlich auch günstiges Geschirr für die erste eigene Wohnung.“ Auch unerwartete Notfälle passieren immer wieder. Denn auf soziale Einrichtungen wie den DRK-Kleiderladen angewiesen zu sein, kann jeden treffen.

Auch diejenigen, deren Gehalt normalerweise sogar für Markenkleidung reicht. Vor einigen Jahren haben die Mitarbeiter einen belgischen Lastwagenfahrer neu eingekleidet, der nach einem Unfall auf der Autobahn aus dem Krankenhaus entlassen wurde und außer der Kleidung, die er beim Unfall trug, nichts bei sich hatte.

Auch bei Hausbränden hilft das Deutsche Rote Kreuz. Wenn Familien von einem Moment auf den anderen nichts mehr haben, werden sie von Ursula Reger und ihrem Team mit Kleidung, Handtüchern und Bettwäsche versorgt. Ein Mann, der Opfer eines Hausbrandes wurde, arbeitet heute ehrenamtlich im Kleiderladen. „Seine Frau und ihn haben wir damals ganz neu eingekleidet“, erzählt Ursula Reger. „Als Dank und um anderen Bedürftigen genauso zu helfen, wie wir ihm damals geholfen haben, arbeitet er nun bei uns mit.“

An die 2200 ehrenamtliche Arbeitsstunden werden im Jahr im Kleiderladen des DRK geleistet. Neben dem Team um Ursula Reger helfen regelmäßig Schüler im Rahmen eines Sozialpraktikums aus. Auch die Bewohner der betreuten Altenwohnungen aus der Nachbarschaft bieten oft ihre Hilfe an. Die Leiterin des Ladens ist stolz auf die Teamarbeit.

Die Spendenbereitschaft bei Textilien hat zugenommen

Die Bereitschaft. Kleidung zu spenden, nimmt ebenfalls zu, hat Reger beobachtet. Gerade jetzt zur Zeit der Flüchtlingskrise erreiche den DRK-Laden viel mehr Kleidung als zuvor. So schön das sei, doch leider müsse auch immer viel aussortiert werden. „Die Spender bedenken oft nicht, dass auch Bedürftige eine Ehre haben. Dreckige oder kaputte Kleidung geben wir nicht weiter“, erklärt Ursula Reger. „Was leider schon immer selten ist und dringend benötigt wird, sind Kleiderspenden für Menschen zwischen 20 und 40 Jahren.“

Neben Kleidung und Schuhen sind auch Spielwaren, Geschirr, Handtaschen, Koffer und Rucksäcke gefragt. Diese können montags, mittwochs und donnerstags von 13 bis 18 Uhr im Seedammcenter (Eltinger Straße 5) abgegeben werden.

Verkauft wird die Ware übrigens immer montags, mittwochs und donnerstags von 16 bis 18 Uhr sowie an jedem ersten Samstag im Monat von 10 bis 13 Uhr.