Einmal von ganz oben zur Altstadt hinunter und zurück: Mehr als 500 Menschen kommen zum beliebten „Engelbergsteigen“.

Immer wieder hat sich die Sonne hinter den Wolken hervorgekämpft. So als wüsste sie, dass nach drei Jahren coronabedingter Pause das beliebte Engelbergsteigen ansteht. Der Strom der Interessierten vor der Anmeldung an der Engelberghütte riss nicht ab, und bis zum Sonntagabend wurden rund 80 Tourenhefte mit den Stationen sowie den Fragen zur Tour für je drei Euro ausgegeben. Zwischen 500 und 600 kleine und große „Wanderer“ haben sich zwischen zwölf und 17 Uhr auf den Weg gemacht und sind die rund fünf Kilometer lange Strecke abgelaufen, die vom Engelberg bis zur Altstadt und wieder zurückführte. Es war die inzwischen elfte Rallye der Bezirksgruppe Leonberg des Deutschen Alpenvereins.

 

Muskelkraft und Gehirnschmalz

Dabei war auch das Köpfchen gefordert – viele Antworten auf die Fragen waren entlang der Strecke zu finden. So konnte man mittags zahlreiche Gruppen sehen, die auf Lösungssuche durch die Altstadt liefen. Unter den Fragen gab es auch ein paar bergsteigerspezifische, wie beispielsweise nach typischen Bergsteigerknoten oder zum idealen Gewicht des Rucksacks bei einer Hochtour. Wer von der Altstadt wieder zurück war, wo es erstmalig auch auf den Kirchturm der Stadtkirche ging, stärkte sich bei Grillwurst und Pommes oder Kaffee und Kuchen. Auch auf der Engelbergwiese warteten einige Herausforderungen auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Adam, der mit seiner Familie auf der Trekkingtour unterwegs war, kostete es ein bisschen Überwindung, auf den aufgebauten Kletterturm zu steigen. Doch gut gesichert kletterte er beherzt bis nach ganz oben. „Ich habe das zum ersten Mal ausprobiert, und es hat richtig Spaß gemacht“, sagt er stolz. Auch beim Prusiken, dem Aufsteigen an einem fixierten Seil mit Hilfe von Prusikknoten, ging es ums Klettern. Ein guter Gleichgewichtssinn half beim Überwinden der Slackline, wo es über ein schmales Band geht. Abends zeigte hier die Gruppe „Slackline Stuttgart“ ihr Können und brachte das Publikum zum Staunen.

Zum vielseitigen Angebot gehörten außerdem Übungen in Sachen Lawinenverschüttetensuche und Spaltenbergungsdemonstrationen. Nach jeder absolvierten Station gab es einen Teilnahmestempel. Diese flossen gemeinsam mit den richtig beantworteten Fragen in die Bewertung ein. Alle abgegeben Tourenhefte nahmen an einer Verlosung teil.

Die erfolgreichsten Teilnehmer, die mit den höchsten Punktzahlen, bekamen Preise – etwa ein Wochenende in einer der vier vom DAV betreuten Wanderhütten. „Der Erlös des Nachmittags geht an die Nepal-Hilfe, die der Deutsche Alpenverein nach dem Erdbeben 2015 gegründet hat“, sagt Gisela Metzler, die bei der Bezirksgruppe Leonberg für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Sie freut sich, dass rund 40 Mitglieder ihrer Gruppe an der Organisation und Umsetzung des beliebten Events mitgeholfen haben.

Wer am Sonntag seine Leidenschaft fürs Klettern entdeckt hat, ist bei der Bezirksgruppe Leonberg der DAV-Sektion Stuttgart willkommen, die Gruppenabende, Wander- und Kletterexkursionen anbietet und auch die Patenschaft für den Boulderturm übernommen hat, der im nächsten Jahr auf der Trasse der alten Autobahn eröffnet werden soll.

Mehr zur Bezirksgruppe Leonberg unter: www.dav-leonberg.de