Zum zehnten Mal führen Kinder von sechs bis zwölf Jahren am Mittwoch mit dem Zirkus Leo ein buntes Programm auf.

Leonberg - Rund 60 Kinder wuseln am Dienstagmittag in der Georgii-Halle umher. Auf dem Einrad trainieren unter anderem die elfjährige Thea und die 13 Jahre alte Johanna. „Ich konnte es vorher schon ein bisschen und wollte mich verbessern“, erzählt Thea. Auf dem Schwebebalken zeigen die elfjährige Celia und die ein Jahr ältere Franka ihre Fähigkeiten. „Wir sind seit fünf Jahren dabei und immer in der Artistengruppe“, berichten die beiden aufgeweckten Mädchen.

 

Was am Dienstag noch in acht einzelnen Gruppen abläuft, soll am Mittwoch Nachmittag um 16.30 Uhr in einer Zirkusvorstellung münden. Zweieinhalb Tage haben die rund 80 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren Zeit, ihre Rolle dabei zu finden. „Am Montag dürfen die Kinder einfach ausprobieren, was wir alles anbieten, am Dienstag wird in Gruppen geübt und das Gesamtkonzept erstellt, und am Mittwoch sind dann Generalprobe und Aufführung“, erklärt Marion Hackl vom Waldhaus, das den Zirkus Leo zusammen mit der Lebenshilfe Leonberg und Mutpol organisiert. Rund 30 Betreuer kümmern sich um die Jungen und Mädchen, viele davon sind selbst schon als Zirkuskinder aufgetreten. Ein Küchenteam sorgt dafür, dass die Nachwuchskünstler in Schichten etwas zu essen kriegen.

Vor zehn Jahren das erste Mal in der Manege

Zum zehnten Mal – immer in den Osterferien – findet der Zirkus Leo in diesem Jahr statt. Für dieses Jubiläum hat sich das Team eine besondere Vorstellung ausgedacht: Der Zirkusdirektor bekommt einen geheimnisvollen Koffer überreicht, mit dem er und seine Mitarbeiter auf eine Zeitreise gehen können. Diese führt sie bis in die Steinzeit, wo sie auf wilde Tiere treffen. Im Mittelalter machen sie Bekanntschaft mit Bewegungskünstlern, die auf Einrädern und Waveboards unterwegs sind.

Eine weitere Station ist das Hippie-Zeitalter der 1960er und 1970er Jahre, in der Seiltänzer und Trapezkünstler ihren Auftritt haben werden. Für die 1980er Jahre stehen die Jongleure, die ihr Geschick im Umgang mit Diabolos, Bällen und Tüchern zeigen – diesmal eine reine Jungengruppe. Die Gegenwart repräsentiert eine Tanzgruppe. Die Zukunft symbolisiert die Gruppe der Akrobaten, die Sprünge auf dem Trampolin und Menschenpyramiden zeigen wird.

Zeitreise mit Al Capone

Zwei Gruppen haben übergeordnete Rollen und treten mehrfach auf: zum einen die Moderatoren, die durch das Programm führen. „Hier wird am längsten gehirnt“, sagt Sonja Achenbach, die Teamleiterin des Kinder- und Jugendhilfezentrums Waldhaus, die die Idee des Zirkusprojektes vor zehn Jahren aus der Taufe gehoben hat. Zudem gibt es eine Musikgruppe, die der Sozialpädagoge und Rhythmustrainer Bernd Epple leitet. Diese steht einerseits für die 1920er und 1930er Jahre. „Wir werden mit Kaugummizigaretten und Handschuhen ein bisschen für verruchte Atmosphäre à la Al Capone sorgen“, verrät Epple.

Zum anderen begleitet die Musikgruppe das gemeinsame Zirkuslied. Während die Kinder in den vergangenen Jahren zumeist nur Rhythmusinstrumente spielten, sind in diesem Jahr auch ein Klarinettenspieler und ein Gitarrist dabei. „Die Kinder sind unglaublich diszipliniert“, lobt Epple.

„Lichtblicke“ unterstützt das Projekt

„Der Auftritt im Zirkus soll den Kindern Mut machen und sie in ihren Fähigkeiten bestärken. Wir brauchen nicht für jedes Kind ein Sonderangebot“, erläutert Marion Hackl das Konzept. Unterstützt werden die Organisatoren von der LKZ-Hilfsaktion „Lichtblicke“ und von der Stadt Leonberg, die die Georgii-Halle zu einem symbolischen Preis zur Verfügung stellt.

Die Aufführung
findet am Mittwoch um 16.30 Uhr in der Georgii-Halle in der Gerhart-Hauptmann-Straße 4 statt und dauert etwa eine Stunde. Der Eintritt ist frei.