Der Fehler eines Mitarbeiters in einer Imbissbude hat zu der Gasexplosion am Rossmärkt geführt.

Leonberg - Es herrscht blendende Stimmung in der Altstadt – Pferdemarktdienstag ist Leonberger Nationalfeiertag. Kurz vor Beginn des traditionellen Umzugs erschüttert plötzlich ein dumpfer Schlag die Fachwerkhäuser rund um den Marktplatz. Eine Imbissbude gleich neben der Filiale der Deutschen Bank in der Schlossstraße steht hell in Flammen. Wie sich später herausstellt, ist der Inhalt einer Gasflasche explodiert.Am nächsten Tag schreibt die Leonberger Kreiszeitung: Die Standbetreiber haben beim Wechseln der Gasflasche einen Fehler gemacht, es entstand ein Feuer. Die aus Holzbrettern gebaute Hütte brennt sofort nieder. Vier Gasflaschen halten der Hitze stand, eine entleert sich hingegen schlagartig. Dadurch werden die Flammen weiter beschleunigt. Auch die nahe gelegene Parfümerie wird in Mitleidenschaft gezogen, eine Fensterscheibe geht zu Bruch. Drei Personen werden verletzt, darunter zwei Pferdemarktbesucherinnen im Alter von 89 und 65 Jahren. Ein Mitarbeiter der Imbissbude wird wegen Verdachts auf eine akute Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Der Mann kann die Klinik jedoch schon am Nachmittag wieder verlassen.

 

Wie sich jetzt zeigt, war die Recherche der LKZ verlässlich. Die Polizei teilte am Freitagabend mit, dass der Grund der Explosion nun endgültig ermittelt worden sei: „Nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Ermittlungen und Untersuchung der am Explosionsort sichergestellten Flüssiggasflaschen steht die Ursache für die Gasexplosion für die Polizei nun fest“, heißt es in der Mitteilung der Böblinger Dienststelle. Die Beamten hatten einen Brandsachverständigen mit der Untersuchung beauftragt. „Das Unglück entstand demnach durch einen Fehler eines 30 Jahre alten Mitarbeiters der Imbissstation. Dadurch konnte Gas unkontrolliert aus einer Flasche entweichen. Das Gas vermengte sich mit der heißen Luft und wurde innerhalb von wenigen Sekunden zu einem zündfähigen Gemisch“, erklären die Beamten.„Die Imbissstation brannte durch das Feuer vollständig ab“, gibt die Polizei weiter bekannt. „Die Druckwelle führte zudem zu beträchtlichen Schäden an den Fassaden umliegender Gebäude. Ferner splitterten mehrere Fensterscheiben und auch die massive Eingangstür einer naheliegenden Bankfiliale nahm Schaden.“

Am Tag des Unglücks wurde der Sachschaden von den Beamten noch auf rund 6000 Euro beziffert. Diese Summe hat sich in der Zwischenzeit jedoch drastisch erhöht. Die Beamten gehen mittlerweile von einem Schaden in Höhe von etwa 30 000 Euro aus.