Die Wählergruppe SALZ will die Grünfläche beleben. Für ein festes Freiluftlokal fehlen Toiletten.

Leonberg - Ein lauer Sommerabend, eine leichte Brise und ein kühles Getränk. Genossen nicht im heimischen Garten, sondern am See im Leonberger Stadtpark. So zumindest stellt sich das die Wählergruppe SALZ vor. Deren Chef Frank Albrecht hatte die Idee eines Biergartens während des LKZ-Sommerinterviews Anfang September ins Gespräch gebracht und nur zwei Wochen später einen Probe-Biergarten auf die Beine gestellt. Damit sollte unter anderem die Frage geklärt werden, ob die Anwohner des Stadtparks dadurch mit Lärm belästigt würden. Dafür spielte ein Duo sogar Livemusik.

 

Schon damals ist das Ansinnen auf allerlei Kritik gestoßen. Diese reichte von Bedenken zum Tierschutz über Müll bis hin zu den ohnehin fehlenden Toiletten im Stadtpark. In den Anträgen der Fraktionen zum Haushalt für das Jahr 2020 hat SALZ die Idee erneut aufgegriffen. Beantragt wurde, die kleines Fläche neben dem Schuppen am See jeweils eine Woche einem Foodtruck zur Verfügung zu stellen.

Probebetrieb von 12 bis 20 Uhr?

„Wenn der Foodtruck von zwölf bis 20 Uhr auf hat, bleibt es überschaubar, in der Mittagspause kommen Leute vorbei, abends kann man an die Seebühne lehnen, das bleibt unaufgeregt“, erklärt Frank Albrecht. Biete der Foodtruck nur Stehtische an, könne man das Ganze auch ohne Toilette betreiben. Während des Streetfood-Festivals Anfang Oktober hatte sich Albrecht bei den Foodtrucks umgehört. „Ich habe einen Betreiber gefragt, der hat gleich zugesagt, dass er einen Testlauf für zwei Wochen gerne machen würde, inklusive Zuverlässigkeits- und Reinigungszusage“, so der Gemeinderat.

Der Probebetrieb müsse dann aber ohne Standkosten laufen. Nach positivem Testlauf könne diese dann aber auch gezahlt werden. Aber auch wechselnde Beschicker kann sich Albrecht sehr gut vorstellen. Vereine etwa könnten ebenfalls Stände betreiben. Mit der begrenzten Uhrzeit sei auch keine Belästigung der Anwohner in den Abendstunden zu erwarten.

Stadtpark wird saniert

Beraten wurde dieser Antrag im Planungsausschuss des Gemeinderates, in dem aber keiner der beiden SALZ-Räte vertreten ist. Am Ende fand der Vorschlag im Gremium keinen Befürworter. Die Stadtverwaltung verwies in ihrer Stellungnahme zum Antrag unter anderem auf das Gaststättenrecht. So besteht eine Toilettenpflicht, wenn durch ein gastronomisches Angebot zum Verweilen eingeladen wird. Wird zudem Alkohol ausgeschenkt, ist eine gaststättenrechtliche Erlaubnis erforderlich. Da der Stadtpark mittlerweile unter Denkmalschutz steht, muss das Landesdenkmalamt auch zustimmen.

Zudem verwies die Stadt auf die geplante Umgestaltung des Stadtparks im Rahmen des Programms „Zukunft Stadtgrün“. „In diesem Zusammenhang ist auch die Frage zu diskutieren, inwieweit eine funktionale Aufwertung begleitend erforderlich ist, um den Stadtpark nachhaltig in der Leonberger Bevölkerung zu platzieren. In diesem Zusammenhang können auch Themen zur gastronomischen (Teil-)Nutzung diskutiert werden“, heißt es da.

Eine Toilette muss her

Was in jedem Fall in diesem Zusammenhang diskutiert wird, ist das Thema Toilette. Auch hierzu hatte die SALZ-Liste einen Antrag eingereicht. Das Thema wurde aber auf das Stadtgrün-Projekt verlegt. Auch gab es die Idee, im Falle eines Umbaus der Stadthalle dort einen Anbau für WCs zu schaffen, der dann rund um die Uhr zugänglich ist.