Grüne für Kooperation mit den Nachbarn. Freie Wähler warnen vor ausufernden Kosten.

Leonberg - Bevor die Stadt mit dem Bau eines weiteren Kindergartens auf dem Engelberg beginnt, soll sie ausloten, ob ein solches Vorhaben nicht gemeinsam mit Gerlingen realisiert werden könnte.

 

Eine interkommunale Einrichtung, so schlägt der Grünen-Fraktionschef Bernd Murschel vor, wäre in der Nähe des Kreisels in der Stuttgarter Straße in unmittelbarer Nähe zur Stadtgrenze denkbar. Murschel verweist auf die erfolgreiche Zusammenarbeit beider Städte bei der Sozialstation.

Kritik am Standort Burghalde

Den momentan ins Auge gefassten Kindergarten-Standort in der Oberen Burghalde in der Nähe des Parkplatzes des TSG-Sportplatzes sehen die Grünen kritisch. „Diese Lage ist dezentral und macht einen Bring- und Holdienst für die Kinder nötig“, erklärt Murschel. Gerade mit Blick auf mögliche neue Wohnquartiere in der Berliner Straße und in der Jahnstraße seien für den Standort einer neuen Betreuungseinrichtung „weitere Überlegungen“ nötig.

Die 100 000 Euro, die für das kommende Jahr für die Planung eines neuen Kindergartens eingestellt sind, sollten daher auf 2018 verschoben werden.

Pro Kind jährlich 6500 Euro Zuschuss

Auch andere Fraktionen beschäftigen sich mit den steigenden Kosten bei der Kinderbetreuung, die im Etat mit 16,3 Millionen Euro veranschlagt sind. Jedes Kind wird mit jährlich 6500 Euro bezuschusst. Sollte ein weiterer Kindergarten kommen, wären noch höhere Zuschüsse nötig, befürchten die Freien Wähler. Der Fraktionschef Axel Röckle fordert, anhand eines Modellkindergartens die konkreten Kosten und die Auswirkungen auf die Gebührensätze zu ermitteln. Nur so könne seriös der Zuschussbedarf beurteilt werden.