Das neue Aushängeschild des Leonberger Krankenhauses bietet rund um die Uhr alle medizinischen Möglichkeiten.

Leonberg - Die neue Zentrale Notaufnahme in Leonberg (ZNA) ist seit Anfang Juli in Betrieb, Medizinerinnen und Mediziner verschiedener Fachrichtungen arbeiten dort interdisziplinär zusammen.

 

Der Klinikverbund Südwest investiert in die Sanierung und den Ausbau des Krankenhauses 77 Millionen Euro, auf die ZNA entfallen davon rund 5,5 Millionen Euro. Die Nutzfläche der ZNA wurde von 335 Quadratmeter auf 405 Quadratmeter erweitert.

Behandlungszimmer teilweise mit Vorhängen abgetrennt

Die Behandlungszimmer sind teilweise mit Vorhängen voneinander abgetrennt. Michael Sarkar, spricht von einem halboffenen System. Für den ärztlichen Direktor des Krankenhaus Leonberg und Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie liegt der Vorteil darin, „dass die Ärzte und Pfleger schnell von einem Patienten zum anderen wechseln können, dass sie Patienten, Monitore oder einen Tropf im Blick haben. Wenn es notwendig ist, kann man situativ schnell reagieren. Es ist ausreichend Raum, damit sich mehrere Ärzte zeitgleich um eine Person kümmern können.“ Fünf Behandlungsplätze dieser Art gibt es, sieben weitere sind in der bekannten Form als Behandlungszimmer eingerichtet. Funktionsbereichsleiterin Carolin König lobt die Ausstattung, etwa die neue Überwachungsanlage für das Herz-Kreislaufsystem der Patienten.

Mediziner vieler Fachrichtungen kümmern sich

Internisten, Anästhesisten, Chirurgen und wenn nötig auch Gynäkologen kümmern sich gemeinsam um die Klientel. Nach vorgegebenen Kriterien werden die Patienten in fünf unterschiedliche Dringlichkeitsstufen eingeteilt. Mittels eines Computersystems werden beim Anlegen der Patientenakte unterschiedliche Farben hinterlegt. „Rot“ bedeutet, dass der Patient schwer verletzt oder erkrankt ist und ohne weitere Wartezeit unmittelbar behandelt werden muss. Anhand des Systems ist zu erkennen, wo sich die Person aktuell befindet, bei der Aufnahme, beim Röntgen oder im Schockraum. Der ist neu und etwa doppelt so groß wie der alte. „Wenn es notwendig ist, können dort sechs bis acht Personen zeitgleich an einem Patienten arbeiten und ihn beispielsweise für eine Operation vorbereiten“, sagt Dr. Sarkar.

Alte Wagenhalle als Fiberambulanz nutzbar

Im Zuge des Umbaus der ZNA wurde die Krankenwagenhalle neu gebaut, vier Rettungswägen können nun zeitgleich die ZNA anfahren. Die alte Wagenhalle wurde nicht entfernt, für Notfälle bleibt sie erhalten. Dort kann eine Fieberambulanz eingerichtet werden. Die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie sind ein Grund dafür, diesen Bereich für eine flexible Nutzung vorzuhalten.

Rund um die Uhr geöffnet

Die Zentrale Notaufnahme ist an 24 Stunden sieben Tage in der Woche die Anlaufstelle des Leonberger Krankenhaus. Die Arbeit ist in drei Schichten eingeteilt. Tagsüber sind pro Schicht fünf Ärzte und fünf Pflegerinnen tätig, in der Nachtschicht jeweils drei. Wobei im Hintergrund weitere Ärzte, wenn notwendig bereitstehen. Die ZNA ist zwar erst wenige Wochen in Betrieb, die Rückmeldungen der Ärzte und des Pflegepersonals seien bisher „durchweg positiv“, so Dr. Sarkar, für den dieser Bereich auch „ein attraktives Umfeld für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ bedeutet. Im vergangenen Jahr wurden 22 353 Personen in der Zentralen Notaufnahme vorstellig oder eingeliefert, 6300 davon wurden anschließend stationär aufgenommen.