Viele Bürger sind in diesen Tagen überrascht beim Blick in den Briefkasten: Drinnen liegt ein großes Kuvert mit den Stimmzetteln für die Kommunalwahl am Sonntag, 25. Mai. Den Umschlag bekommt ausnahmslos jeder Wahlberechtigte zugeschickt – vorab.

Ludwigsburg und Rems-Murr : Martin Willy (ily)

Leonberg - Viele Bürger sind in diesen Tagen überrascht beim Blick in den Briefkasten: Drinnen liegt ein großes Kuvert mit den Stimmzetteln für die Kommunalwahl am Sonntag, 25. Mai. Den Umschlag bekommt ausnahmslos jeder Wahlberechtigte zugeschickt – vorab. „Das ist Vorschrift bei der Kommunalwahl“, sagt Peter Höfer, der Wahlleiter der Stadt Leonberg.

 

Angesichts von allein 214 Kandidaten für den Leonberger Gemeinderat und 117 Bewerbern für die Ortschaftsräte der drei Teilorte bekomme jeder Wahlberichtigte die Unterlagen nicht erst im Wahllokal. So bestehe mehr Zeit, sich mit den Modalitäten der einzelnen Abstimmungen und den zahlreichen Bewerbern vertraut zu machen. In der Stadt Leonberg sind 36 500 Männer und Frauen wahlberechtigt. „So viele wie nie“, sagt Höfer. Das liege daran, dass die Zahl der Einwohner in Leonberg immer noch wachse. Außerdem sind bei dieser Kommunalwahl Jugendliche von 16 Jahren an wahlberechtigt.

Obacht, es wird kompliziert

Am Wahltag ist es reichlich kompliziert – vor allem in der Region Stuttgart. Denn neben den Gemeinderäten, Ortschaftsräten und Kreisräten dürfen die Bürger in Stuttgart sowie in den umliegenden fünf Landkreisen Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr die Regionalversammlung wählen. Bei der Entscheidung über die Zusammensetzung des Regionalparlaments mit Sitz in Stuttgart hat jeder Wahlberechtigte nur eine Stimme. Bei der Gemeinderatswahl in Leonberg dürfen 32 Stimmen vergeben werden, exakt so viele wie das Gemeinderatsgremium Sitze hat. Außerdem darf man einem Bewerber bis zu drei Stimmen geben (kumulieren).

Bei der Entscheidung über den Böblinger Kreistag dürfen nicht mehr als acht Stimmen vergeben werden – bei der Wahl des Ortschaftsrates Gebersheim nicht mehr als acht, bei der Wahl des Ortschaftsrates Höfingen nicht mehr zwölf und bei der Wahl des Ortschaftsrates Warmbronn nicht mehr als zehn Stimmen. Die Stadt weist daraufhin, dass die Stimmzettel für die Kommunalwahl zu Hause ausgefüllt werden können und dann in dem Wahllokal abgegeben werden müssen, das auf der Benachrichtigung genannt ist.

Der Stimmzettel für die Europawahl wird nicht allen Wahlberechtigten zugesandt, sondern nur jenen, die dafür Briefwahl beantragt haben. Denn für die Abstimmung über die Zusammensetzung des Europaparlaments hat jeder Wahlberechtigte lediglich eine Stimme. Daher gibt es die Unterlagen erst im Wahllokal.