Zwei Familien bekommen eine Woche lang keine Briefe.

Leonberg - Ein bisschen nervös ist Matthias Acher in der vergangenen Woche schon gewesen. „Ich bin aus dem Urlaub zurückgekommen und außer einem Brief, der von der BW-Post stammte, war überhaupt keine Post da“, hat er sich gewundert. Insbesondere hat der Unternehmens- und Personalberater, dessen Firma in der Stuttgarter Straße unterhalb des Engelbergturms ist, auf Unterlagen seines Steuerberaters aus Höfingen gewartet. „Er hatte mir gesagt, dass er die Belege eine Woche zuvor an mich versandt hat“, erzählt Matthias Acher.

 

Nur Absender kann Nachforschungsauftrag stellen

Nachdem mehrere Nachbarn ihm vom gleichen Problem berichteten, rief er bei der Servicestelle der Post an. „Dort sagte man mir, dass ich aber nichts machen kann, sondern nur mein Steuerberater als Absender“, führt Acher weiter aus. Dieser könne einen so genannten Nachforschungsantrag stellen. Auch Jutta und Harald Cloppenburg aus der Oberen Burghalde haben sich gewundert, dass sie eine Woche lang keine Post bekamen. „Wir waren dann bei der Hauptpost in der Eltinger Straße, wo man uns sagte, es sei tatsächlich einiges liegen geblieben“, sagt Harald Cloppenburg.

Hugo Gimber, als Pressesprecher bei der Post für Süddeutschland zuständig, räumt auf Nachfrage ein, dass es im Leonberger Haldengebiet in zwei Zustellbezirken zu Verzögerungen bei der Briefzustellung gekommen ist. „Wegen mehrerer kurzfristiger Personalausfälle konnten wir dort in der vergangenen Woche nicht an allen Tagen alle Haushalte vollständig beliefern“, erläutert er. Man habe aber anschließend dafür zwei Kräfte eingesetzt, um die liegengebliebenen Sendungen möglichst schnell zu den Kunden zu bringen.

Post sucht händeringend Aushilfen

Im Raum Leonberg suche die Post schon seit Monaten neue Kräfte über verschiedene Rekrutierungskanäle. Es ist in der gegenwärtigen Arbeitsmarktsituation in Ballungsräumen aber nicht einfach, geeignete Zusteller zu finden“, so Gimber. Daher sei die Personaldecke in Leonberg derzeit sehr dünn. Man habe auch nicht so viele Ferienkräfte wie benötigt gewinnen können, obwohl die Post deutlich mehr als den Mindestlohn zahle. „Als flächendeckender Postdienstleister können wir Unregelmäßigkeiten leider nie gänzlich ausschließen“, bedauert Gimber. Dennoch kämen 93 Prozent der täglich rund 60 Millionen Briefe nach einem Werktag beim Empfänger an. Mit etwas Verzögerung inzwischen auch wieder bei Matthias Acher und dem Ehepaar Cloppenburg.