Am ersten Tag der Wiedereinführung des alten Autokennzeichens hält sich der Ansturm auf die Zulassungsstelle in Grenzen. Viele haben ihre Wunschkombination bereits über das Internet reserviert.

Leonberg - Es gibt sie wieder. Die drei Anfangsbuchstaben von Leonberg sind wieder als Kennzeichen erhältlich. Gestern war der große Tag, auf den viele seit 40 Jahren gewartet haben. Von sieben Uhr an sind die LEO-Kennzeichen in den Zulassungsstellen von Leonberg und Böblingen wieder erhältlich. Wer sein Wunschkennzeichen nicht, wie fast 4000, vorab reserviert hatte, kann allerdings Pech haben, und die Lieblingskombination steht nicht mehr zur Verfügung. So ergeht es Waldemar Krämer, seit über 50 Jahren Leonberger, der erneut sein LEO-WK 130 haben wollte und vor Ort erkennen muss, dass es bereits vergeben war. Kurzerhand nimmt er die Initialen seiner Frau, wie er schmunzelnd verrät. „Wichtig ist doch, über das LEO auf dem Nummernschild die Verbundenheit zur Heimat auszudrücken“, meint er noch.

 

Viele nehmen mittlerweile die eigenen Initialen und den Geburtstag als Gedächtnisstütze. Cornelia Zwahr von der Zulassungsstelle allerdings zeigt stolz auf ihr neues LEO-LE 1. Sie lacht dabei und erklärt, dass sie selbst auch eine überzeugte Leonbergerin sei, so wie viele, die heute in freudiger Erwartung kämen, um ihr ‚altes’ Nummernschild wieder abzuholen, das sie 1973 bei der Kreisreform oft wehmütig weggeben hätten. Dies bekräftigt Gerhardt Müller, der auch schon sein LEO-GM 803 in Händen hält. „Ich tausche aus Heimatgefühl BB gegen LEO aus“, sagt er und seine Frau nickt zustimmend dazu.

„Es sind heute nicht nur ältere Menschen gekommen, die vor über 40 Jahren schon Auto gefahren sind, sondern auch Jüngere, die sich zum Altkreis bekennen“, sagt Zwahr. Sie erinnert sich noch gut an die vielen Schilder von damals in den Geschäften, die gegen die Kreisreform und den Wegfall des LEO-Schilds gerichtet waren, obwohl sie noch klein gewesen sei. Ein anderer Abholer entsinnt sich gerne an das Winken und Gelächter anderer Straßenteilnehmer im Ausland, welches das LEO öfters ausgelöst habe und er wünsche sich dies für seinen nächsten Urlaub in Österreich zurück. Viele frühere Erinnerungen werden zwischen den Wartenden ausgetauscht und es herrscht eine fröhliche Stimmung. Hilfsbereit montiert ein Mann einer anderen Kundin das neue Schild gleich ans Auto und sie bedankt sich glücklich. Der große Ansturm bleibt bisher aus. Täglich können 200 bis 300 Ummeldungen zu 60 Euro pro Fahrzeug bearbeitet werden. Weiterhin kann unter www.lrabb.de/online-zulassung reserviert werden, um die LEO-Kennzeichen auf den Straßen des Kreises wieder zu verbreiten.