Zur Eröffnung der Kinder- und Jugendtage im Stadtpark gibt es trotz Hitze keine Getränke zu kaufen. Die Eltern, die als Freiwillige die Stände betreuen, wollen ihren Kindern bei der Aufführung zusehen, begründen die Organisatoren.

Leonberg - Die Sonne brennt, das Gras im Stadtpark ist gelb und an den meisten Stellen vertrocknet. Kurz vor 14 Uhr nähert sich das Thermometer der 30-Grad-Marke. Gleich wird Bernhard Schuler die Kinder- und Jugendtage eröffnen. Dann folgen die Vorführungen der Schulen. Am besten schnell noch etwas trinken bei der Hitze, bevor es losgeht.

 

Das kleine Zirkuszelt der Sophie-Scholl-Schule sieht einladend aus. Ein angenehmer Wind pfeift hindurch, es ist schattig. Das Kuchenbuffet ist bereits aufgebaut, auch Wasser und Apfelschorle in Flaschen stehen bereit und es duftet nach Kaffee. „Wir dürfen aber erst ab 15 Uhr verkaufen“, sagt eine Mutter, die gerade die Kuchen sortiert. Warum? „Das ist so vorgegeben“, sagt sie. Damit niemand in den Zelten sitze, während draußen die große Vorführung der Schulen läuft. Die sollen schließlich alle sehen. Nach einem netten Gespräch gibt es dann aber doch etwas Flüssiges. „Immerhin ist es ja so warm draußen. Nur den Kuchen gibt es erst später.“ Auch an den anderen Ständen herrscht zumeist gähnende Leere. Die Zapfhähne stehen noch still. Die Slush-Eis-Maschine dreht einsam ihre Runden. Die Hitze an diesem Samstag ist lange vorhergesagt und nun auch tatsächlich eingetreten. Hunderte Menschen sind im Stadtpark und fiebern den Vorführungen, den Spiel-, Mal- und Bastelangeboten oder der Fußballmeisterschaft entgegen. Und dann gibt es kein Essen oder zumindest Getränke?

„Es gibt nur eine Getränkevorgabe, und die besagt, dass Alkohol am Samstag der Kinder- und Jugendtage erst ab 17 Uhr ausgeschenkt werden darf“, erklärt Undine Binder-Farr, die Pressesprecherin der Stadt. Eben erst, wenn das Kinderfest vorbei ist. Darüber hinaus gäbe es keine Verordnungen seitens der Stadt oder andere Absprachen mit den Teilnehmern.

Warum also erst eine so späte Bewirtung? „Bei uns kümmern sich die Eltern darum“, sagt Gabriele Mader, die Leiterin der Sophie-Scholl-Schule. Es sei für die kleine Schule ohnehin schwer, genügend Freiwillige für die Veranstaltung zu finden. „Die Eltern am Samstag wollen dann auch ihre Kinder bei der Aufführung sehen. Die dauert bis etwa 15 Uhr. Deshalb beginnt bei uns der Betrieb erst danach“, erklärt Mader. Anscheinend sei dieser Zusammenhang aber nicht allen Eltern so klar gewesen. „Wir sind sehr dankbar, dass die Eltern uns so unterstützen“, fügt die Schulleiterin noch hinzu. Immerhin hat die Schule in diesem Jahr bereits ihr 20-jähriges Bestehen mit einem großen Fest gefeiert, bei dem viele Helfer gebraucht wurden.

In den vergangenen Jahren hat es mit einer Ausnahme stets schönes und warmes Wetter zum Kinderfest im Stadtpark gegeben. „Die Kinder tummeln sich dann zur Abkühlung ganz von selbst in den Bachläufen des Sprudelbergs. Und auch die Eltern passen stets gut auf den Sonnenschutz auf“, sagt Undine Binder-Farr.