Auf der Fußballwiese stehen zwei neue Tore. Zuvor waren vier von acht städtischen Bolzplätzen wegen Sicherheitsmängeln gesperrt worden. Auch Höfingen ist bald wieder frei, bei den anderen dauert es noch.

Leonberg - So richtig nach Fußball spielen ist derzeit den wenigsten Kindern. Dabei können sie auf dem Bolzplatz am Blosenberg jetzt auf zwei nagelneue Tore schießen. Mitte Mai waren die alten Pfosten von Mitarbeitern des städtischen Bauhofs abmontiert worden. Zu alt und unsicher sind sie gewesen. Zwischenzeitlich zählte der grüne Flecken am Ende des Ligusterwegs nur als Wiese und nicht als Bolzplatz. Wenn es von Mittwoch an wieder angenehmere Temperaturen gibt, spielen die Nachwuchs- und Freizeitkicker sicher auch wieder fleißig.

 

Verwehrt wird ihnen das aber weiterhin auf dem Platz in Höfingen, im Ezach nahe der Sophie-Scholl-Schule sowie dem in der Tiroler Straße. Die beiden Erstgenannten waren auch der Auslöser der Platzsperren beziehungsweise zwei Unfälle, die sich dort ereignet haben. So hat sich ein Kind Anfang April beim Spielen auf dem Bolzplatz Ezach nahe der Sophie-Scholl-Schule verletzt. Der Junge soll an einem Stück Plane hängengeblieben sein. Diese bildet den Untergrund für den Platz, dessen Belag ähnlich dem eines Sandplatzes im Tennis ist. Das Spielgelände an der Tiroler Straße verfügt über einen ähnlichen Belag. Die feine Oberschicht ist aber mittlerweile so abgetragen, dass der Belag mit vielen größeren Steinen durchsetzt ist.

Einige Tage später ereignete sich ein weiterer Vorfall im Höfinger Gebiet Pfad III. Nach Angaben der Stadtverwaltung ist ein 20-Jähriger gegen den dortigen Ballfangzaun gesprungen. Dieser ging dadurch kaputt, wodurch der junge Mann hängen blieb und sich verletzte. Daraufhin hatte die Stadt alle Bolzplätze auf ihre Sicherheit kontrollieren lassen. Vier von acht wurden anschließend gesperrt beziehungsweise im Fall der Wiese am Blosenberg das Hinweisschild „Bolzplatz“ sowie die Tore entfernt. Für Höfingen sind mittlerweile Ausbesserungen am Zaun in Auftrag gegeben. Dieser soll außerdem verstärkt werden. Auch die Tore für das Gelände am Blosenberg waren recht schnell besorgt. Bemängelt worden war dort zudem der unebene Untergrund, immerhin ist der Bolzplatz am Ligusterweg nur eine umgewidmete Wiese, auf der auch abends häufig Freizeitkicker mit Stollenschuhen spielen. Doch in diesem Fall hat sich die Stadtverwaltung dagegen entschieden, den Untergrund ebnen zu lassen.

Bei den beiden übrigen Plätzen gibt es für diesen Sommer indes keine Hoffnung mehr auf eine schnelle Ausbesserung. „Wir haben bei verschiedenen Firmen angefragt, die auf solche Anlagen spezialisiert sind. Aber bis November sind deren Auftragsbücher voll“, sagt Undine Binder-Farr, die Sprecherin der Stadtverwaltung. Ob dann in der kalten Jahreszeit das Wetter noch mitspiele, sei die nächste Frage. Bis dahin sind die beiden Spielfelder im Ezach und in der Tiroler Straße weiterhin abgesperrt.

Einmal im Jahr werden die städtischen Bolzplätze vom Tüv kontrolliert. Die diesjährige Überprüfung war zunächst für Juni geplant gewesen, aufgrund der Unfälle aber in den Mai vorgezogen worden. Nachdem der Tüv seinen Bericht geschrieben hatte, waren die Ausbesserungen für Höfingen in Auftrag gegeben worden, damit der Platz möglichst schnell wieder bespielbar ist.

Mit der Sperrung der Bolzplätze bewegt sich die Stadt auf einem schwierigen Terrain. Zum einen trägt sie die Verantwortung für die städtischen Spielflächen und hat dafür zu sorgen, dass diese sicher sind. Zum anderen besteht die Frage nach der Eigenverantwortung der Spielenden beziehungsweise der Eltern. So haben etwa die Eltern des Jungen, der sich im Ezach verletzt hat, ein Verfahren gegen die Stadt angestrengt.